Das Wort Psychologie stammt vom griechischem Wort psyché ab, was übersetzt "Seele" bedeutet. Die Psychologie untersucht das Erleben und Verhalten eines Menschen, seine Entwicklung und alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Ursachen und Bedingungen
Die Psychologie ist als Wissenschaft extrem bereichsübergreifend und lässt sich daher weder den Naturwissenschaften, den Sozialwissenschaften noch den Geisteswissenschaften alleine zuordnen. Im weitesten Sinn ist die Psychologie in der Verhaltenswissenschaft, der Kognitionswissenschaft und der Neurowissenschaft einzuordnen.
Die Geschichte der Psychologie
Die Psychologie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als eigenständige akademische Disziplin in Deutschland eingeführt. Im Jahr 1879 gründete Wilhelm Wundt gemeinsam mit Gustav Theodor Fechner in Leipzig ein privates Institut für experimentelle Psychologie. Da sich in kürzester Zeit immer mehr Forscher für die psychologischen Arbeiten interessierten, wurde im Jahr 1883 das Institut ein offizielles Universitätsinstitut.
Der Begriff Psychoanalyse, der eng mit der Psychologie verknüpft ist, verwendete Sigmund Freud erstmals im Jahr 1896.
Im 20. Jahrhundert sonderte sich die Tierpsychologie, heute Verhaltensforschung genannt, als eigenständige Fachrichtung der Psychologie ab.
Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse
Oftmals wird die Psychologie und die Psychoanalyse fälschlicherweise von der Öffentlichkeit gleichgesetzt. Die Psychoanalyse richtet sich auf die Erforschung des unbewussten Geschehen. Psychoanalytische Konzepte spielen lediglich in der Entwicklungspsychologie, Pädagogischen Psychologie sowie der Klinischen Psychologie eine Rolle. Jedoch schließt die Trennung von Psychologie und Psychoanalyse nicht aus, dass Psychologen nach dem Psychologiestudium zusätzlich eine psychoanalytische bzw. tiefenpsychologische Ausbildung absolvieren.
Fachgebiete der Psychologie
In der Psychologie unterscheidet man die verschiedenen Fachgebiete nach Grundlagenpsychologie, Anwendungspsychologie und der Methodik.
Die Fachrichtungen der Grundlagenpsychologie lauten:
- Allgemeine Psychologie
Die Allgemeine Psychologie befasst sich mit den allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten in grundlegenden psychischen Funktionsbereichen, wie Kognition, Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis, Denken, Problemlösen, Wissen, Aufmerksamkeit, Bewusstsein, Volition, Emotion, Motivation und Sprache, sowie Psychomotorik.
- Biologische Psychologie
Die Biologische Psychologie, auch Biopsychologie oder Psychobiologie genannt,untersucht die Zusammenhängen zwischen biologischen Prozessen bzw. Mechanismen im Körper und im Verhalten.
- Differentielle- bzw. Persönlichkeitspsychologie
Die Differentielle Psychologie und die Persönlichkeitspsychologie bilden einen zentralen Kern der Psychologie. Ihre Aufgabe ist die individuellen Unterschiede in einzelnen psychologischen Merkmalen und in den relativ überdauernden Persönlichkeitseigenschaften zu beschreiben und zu erklären, die empirischen Ergebnisse zu einer Theorie der Persönlichkeit zu integrieren und die geeigneten Strategien und praktischen Methoden der psychologischen Diagnostik zu entwickeln und theoretisch zu begründen.
- Entwicklungspsychologie
Die Entwicklungspsychologie befasst sich mit der Beschreibung und Erklärung zeitlich überdauernder, aufeinander aufbauender Veränderungen menschlichen Erlebens und Verhaltens über die gesamte Lebensspanne.
- Sozialpsychologie
Die Sozialpsychologie untersucht die Auswirkungen der tatsächlichen oder vorgestellten Gegenwart anderer Menschen auf das Erleben und Verhalten des Individuums.
Die Fachgebiete der Angewandten Psychologie lauten:
- Klinische Psychologie
Die Klinische Psychologie untersucht die biologische, soziale, entwicklungs- und verhaltensbezogene sowie kognitive und emotionale Grundlagen psychischer Störungen, sowie Auswirkungen dieser Störungen.
- Organisationspsychologie
Die Organisationspsychologie befasst sich mit der Wechselwirkung von Individuen und Organisation.
- Pädagogische Psychologie
Die Pädagogische Psychologie beschäftigt sich mit der Beschreibung und Erklärung der psychologischen Komponenten von Erziehungs-, Unterrichts- und Sozialisationsprozessen, einschließlich ihrer Formen und Situationen.
- Wirtschaftspsychologie
Die Wirtschaftspsychologie beschäftigt sich mit dem subjektiven Erleben und dem Verhalten von Menschen im ökonomischen Umfeld sowie den sozialen Zusammenhängen.