Mediterrane Diät

Ernährungsumstellung kann depressive Symptome reduzieren

 Robert Klatt

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Eine Ernährungsumstellung und der Verzicht auf hochverarbeitete Lebensmittel sowie zu viel Fett und Zucker reduzieren nach wenigen Wochen depressive Symptome deutlich.

Sydney (Australien). Das bestimmte Ernährungsformen das Risiko verschiedener physischer Krankheiten deutlich reduzieren und auch bei bereits ausgebrochenen Erkrankungen signifikant zur Heilung beitragen können ist in der Medizin seit langem bekannt. Nun haben australische Wissenschaftler untersucht, ob eine Umstellung der Ernährung auch bei psychischen Krankheiten den Verlauf positiv beeinflussen kann.

Laut der im Fachmagazin PLOS ONE veröffentlichten Studie wurden dabei depressive Menschen untersucht, da diese oft sehr ungesund leben, sich wenig bewegen und zu viele süße und fettige Lebensmittel konsumieren. Dies liegt einerseits natürlich an der Depression, die dafür sorgt, dass Menschen sich schlecht und antriebslos fühlen und daher kaum an Sport oder eine ausgewogene Ernährung denken anderseits könnte die Ernährung aber auch eine der Ursachen der Erkrankung darstellen. Unabhängige epidemiologische Studien zeigen ebenfalls Hinweise darauf, dass eine ungesunde Ernährung die Entstehung psychischer Probleme begünstigt.

Sport und gesunde Ernährung reduzieren Depressionsrisiko

Eine bereits im Januar im Fachmagazin JAMA Psychiatry veröffentlichte Studie zeigt, dass regelmäßige Bewegung des Risikos einer Depression um 25 Prozent reduziert. Studienergebnisse, die während des Jahresmeetings der American Academy of Neurology präsentiert wurden, zeigen außerdem, dass eine gesunde Ernährung das Risiko depressiv zu werden um elf Prozent reduziert.

Die Wissenschaftler der australischen Macquerie University haben deshalb die These aufgestellt, dass auch bei Menschen, die bereits an einer Depression leiden eine Umstellung der Ernährung die Krankheit abmildern kann.

Junge Probanden untersucht

Als Probanden wurden 76 Studentinnen und Studenten zwischen 17 und 35 Jahren gewählt, die laut standardisierten Diagnoseverfahren mittelschwere depressive Symptome zeigten und eine ungesunde Ernährung mit zu viel Fett und Zucker sowie hochverarbeiteten Lebensmitteln, die auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und die Entstehung von Übergewicht begünstigen, hatten. Gewählt wurde diese Altersgruppe, weil junge Erwachsene überdurchschnittlich oft an Depressionen erkranken und in dieser Lebensphase die spätere Ernährung und der allgemeine Lebensstil entscheidend geprägt werden.

Umstellung auf mediterrane Lebensmittel

Anschließend wurden die Probanden in zwei Gruppen unterteilt, von denen eine Gruppe ihre bisherige ungesunde Ernährung weiterführte, während die zweite Gruppe mithilfe eines Ernährungsberaters ihren Speiseplan auf eine mediterrane Diät umstellte, die pro Tag fünf Portionen Gemüse, zwei bis drei Portionen Obst, gute Proteine aus Fisch, Tofu, Milchprodukten und Eiern, sowie Vollkornprodukte, Olivenöl, Nüsse enthielt. Außerdem verzichteten die Teilnehmer auf Produkte mit einfachen Kohlenhydraten, Softdrinks sowie Lebensmittel mit hohem Zucker- oder Fettanteil.

Damit die Teilnehmer nicht aus Kostengründen auf minderwertige Produkte zurückgreifen, wurden ihnen die teuren Lebensmittel bereitgestellt. Außerdem erhielten sie am Ende der Studie eine separate Prämie für ihre Teilnahme. Anschließend wurden die Probanden wöchentlich nach ihrem Gesundheitszustand befragt. Nach drei Wochen, die laut den Wissenschaftlern ausreichen, um durch die Ernährungsumstellung erste körperliche Veränderung zu erreichen, wurden beide Gruppen mithilfe von psychischen, kognitiven und medizinischen Tests untersucht.

Depressive Symptome deutlich reduziert

Es zeigte sich dabei, dass die depressiven Symptome durch die Ernährungsumstellung deutlich zurückgegangen sind. Teilnehmer der Diätgruppe, die sich besonders streng an die Vorgaben hielten, zeigten dabei einen stärkeren Rückgang der Symptome als Probanden, die weniger strikt ihre Ernährung umgestellt hatten. Veränderungen des Gesundheitszustands in der Kontrollgruppe zeigten sich hingegen nicht.

Die Ergebnisse der Studie belegen laut den Wissenschaftlern, dass der Verzicht auf ungesunde Lebensmittel und eine Ernährungsumstellung bei Depressionen helfen kann. Auch nach drei Monaten zeigten die Probanden im Vergleich zum Beginn der Studie deutlich weniger Stress und eine insgesamt stabilere psychische Verfassungen. Die Autoren betonen allerdings, dass eine gesunde Ernährung die Heilung einer Depression zwar unterstützten kann aber keine Psychotherapie und keine Medikamente ersetzt und daher als Unterstützung dienen kann. 

PLOS ONE, doi: 10.1371/journal.pone.0222768

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