Robert Klatt
Autos werden immer größer und Parkraum ist knapp. Eine Großstadt hat deshalb beschlossen, die Parkgebühren für SUVs und Co. zu verdreifachen. 6 Stunden Parken im Zentrum kosten bald 225 Euro.
Paris (Frankreich). Eine Studie von Transport and Environment (T&E) zeigte kürzlich, dass Neuwagen in der Europäischen Union (EU) immer größer und schwerer werden. Besonders in Großstädten sind dadurch inzwischen viele Parkplätze zu klein und es entstehen regelmäßig Staus. Die Pariser Stadtverwaltung möchte deshalb seit Langem den Autoverkehr in der Stadt reduzieren. Im Dezember 2023 kündigte sie deshalb eine Abstimmung an, in der darüber entschieden werden sollte, ob SUVs und andere große Autos deutlich höhere Parkgebühren zahlen müssen.
Gestern, am Sonntag, dem 04.02.2024, hat die Mehrheit der Bevölkerung (54,5 %) für eine Verdreifachung der Parkgebühren in Paris gestimmt. Ab dem 01.09.2024 müssen entsprechende Autos im Zentrum 18 Euro statt der üblichen 6 Euro pro Stunde bezahlen. Ein Parkticket für sechs Stunden im Zentrum kostet für SUVs bald 225 Euro statt 75 Euro. In den Außenbezirken steigen die Parkgebühren für SUVs von 4 Euro auf 12 Euro pro Stunde.
Laut der Bürgermeisterin Anne Hidalgo soll die Entscheidung nicht nur die Parkplatzknappheit und den Stau reduzieren, sondern auch die Gesundheit der Bürger verbessern. Eine Studie der Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) zeigt, dass große Automodelle häufiger an Unfällen beteiligt sind. Hinzukommt, dass große und leistungsstarke Autos besonders hohe CO₂-Emissionen verursachen, die laut dem International Council on Clean Transportation (ICCT) oft deutlich über den Herstellerangaben liegen. Hidalgo ist deshalb überzeugt, dass weitere Städte ähnliche Regelungen umsetzen werden.
„Die Pariser sind die Avantgarde einer Bewegung, viele Städte werden sicher nachziehen. Sie wollen diesen schweren Autos in den Straßen den Platz nehmen, aus Umweltgründen und wegen der Sicherheit.“
Die höheren Parkgebühren gelten für Elektromodelle ab einem Gewicht von zwei Tonnen und Verbrenner sowie Hybride ab einem Gewicht von 1,6 Tonnen. Bewohner der Stadt sowie Handwerker und Pflegedienste müssen die höheren Parkgebühren nicht bezahlen.
Bisher gibt es eine entsprechende Regelung in Deutschland bisher nicht. Laut dem Tagesspiel möchte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) in Hannover die Parkgebühren für SUVs aber ebenfalls deutlich erhöhen, wenn dafür eine rechtssichere Lösung gefunden werden kann.
