Unsicherheitsfaktor

Klimaschwankungen im Pazifik erschweren genaue Prognosen

Robert Klatt

Natürliche Klimaschwankungen des Pazifiks beeinflussen die Oberflächentemperatur in vielen Regionen der Erde sehr stark. )ed.ramoegLEMP/AAON(Foto: © 

Natürliche Klimaschwankungen des Pazifiks beeinflussen die Oberflächentemperatur in vielen Regionen der Erde sehr stark. Prognosen des Klimawandels benötigen daher umfassendere Messdaten, da ansonsten natürliche Schwankungen bei Klimaprognosen nicht berücksichtigt werden können.

Kiel (Deutschland). Weltweit stattfindende Temperaturmessungen belegen, dass die Erde zunehmend wärmer wird. Die menschgemachte Hauptursache des Klimawandels sind CO2-Emissionen, deren Auswirkungen allerdings durch natürliche Klimaschwankungen überlagert werden. Genaue Prognosen der Klimaentwicklung können daher nur erfolgen, wenn auch die natürlichen Schwankungen berücksichtigt werden. Wissenschaftler der GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben nun herausgefunden, dass vor allem im Pazifik stattfindende Klimaschwankungen die globale Klimaentwicklung des Planeten über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten maßgeblich beeinflussen.

In der im Fachmagazin Nature Communications veröffentlichten Studie erklären die Wissenschaftler, dass „es schon seit langem bekannt ist, dass im tropischen pazifischen Ozean starke natürliche Klimaschwankungen existieren.“ Aktuell bestehende Prognosen der zukünftigen Klimaentwicklung innerhalb der nächsten Jahrzehnte besitzen eine relativ große Streuung. Dr. Mohammad Hadi Bordbar, Hauptautor der Studie möchte deshalb „herausfinden, welche Zusammenhänge es zwischen den natürlichen Klimaschwankungen im Pazifik und der globalen Klimaentwicklung gibt.“

Drei Klimamodelle

Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität von New South Wales wurde deshalb eine Studie entwickelt, die drei verschiede Szenarien der Klimaentwicklung durchspielt. Dabei wurde von einer steigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre und jeweils unterschiedlichen natürlichen Klimaschwankungen im Pazifik ausgegangen. Die Ergebnisse der Simulation zeigen, dass „ein erheblicher Teil der Streuung in den Klimaprognosen seinen Ursprung in dieser Region hat.“

Mehr Informationen notwendig

Laut den Wissenschaftlern bedeuten die Ergebnisse der Studie, dass detaillierte Informationen über den Zustand der Meere Prognosen des Klimawandels deutlich verbessern könnten. „Änderungen der Oberflächentemperatur in vielen Regionen der Erde hängen laut der Simulation sehr stark vom Ausgangszustand des Pazifiks ab“, wie Prof. Dr. Mojib Latif, Ko-Autor der Studie erklärt.

Aktuell stehen den Wissenschaftler nur unzureichende Informationen zur Verfügung, die es schwer machen natürliche Klimaschwankungen bei Klimaprognosen mit einzubeziehen. Neben den eigentlichen Modellen zur Prognose der Entwicklung sind daher vor allem mehr Beobachtungsdaten nötig.

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