Robert Klatt
Wind- und Solarkraftwerke sind wetterabhängig. Ein neues Hybridkraftwerk, das die Wellen-, Wind- und Solarenergie nutzt, gleicht diesen Nachteil der erneuerbaren Energien aus.
Västerås (Schweden). Wind- und Solarkraftwerke sind stark vom Wetter abhängig und produzieren deshalb nur schwankend Strom. Das schwedische Start-up NoviOcean möchte diesen Nachteil der erneuerbaren Energien mit einem Hybridkraftwerk, das die Wellen-, Wind- und Solarenergie nutzt, ausgleichen. Laut dem Unternehmen produziert der sogenannte Hybrid Energy Converter (HEC) pro Flächeneinheit etwa doppelt so viel Strom wie herkömmliche Offshore-Windkraftanlagen.
Die Maximalleistung des hybriden Kraftwerkes liegt bei einem Megawatt (MW), die sich auf den Wellengenerator (650 Kilowatt (kW)), die sechs vertikalen Windgeneratoren (300 kW) und die Solarmodule (50 kW) aufteilen. Der HEC soll dank seiner drei Energiequellen permanent mindestens 400 kW Strom produzieren können, was ausreichend ist, um 800 mitteleuropäische Haushalte mit Strom zu versorgen.
Laut NoviOcean ist das schwimmende Kraftwerk 38 Meter lang und auf dem Meeresboden fixiert. Es hebt und senkt sich mit den Wellen und nutzt die dabei entstehende Rotationsenergie, um einen Generator anzutreiben. Parallel dazu produzieren die Windgeneratoren und die Solarzellen auf der Oberfläche ebenfalls Strom. Derzeit erprobt NoviOcean kleinere Modelle des HEC vor Stockholm. Ein Prototyp in der finalen Größe soll bis 2027 installiert werden.
In Zukunft möchte NoviOcean das innovative Hybridkraftwerk in bestehende Offshore-Windparks integrieren, um deren Fläche effizient zu nutzen. Dies soll mit 15 HECs zuerst im schwedischen Windpark Skjoldhammer erfolgen, der dadurch eine maximale Gesamtleistung von 25 MW erreichen würde. Laut den Entwicklern des Hybridkraftwerks würde eine solche Installation die bereits bestehenden, deutlich höheren Windkraftwerke nicht stören, weil die Anlagen in deutlich anderen Höhen arbeiten.
