Bluu Seafood

Deutsches Start-up produziert Laborfisch

Robert Klatt

Fischbällchen des Start-ups Bluu Seafood )oib.uulbdoofaeS uulB(Foto: © 

Das Start-up Bluu Seafood produziert Laborfisch im Bioreaktor. Der Verkauf soll bis 2024 starten. Zu den zahlreichen Investoren gehört auch Dr. Oetker.

Berlin (Deutschland). Das in Berlin ansässige Start-up Bluu Seafood, das ursprünglich unter dem Namen Bluu Biosciences firmierte, hat eine Stammzelltechnologie entwickelt, mit der in einem Bioreaktor Laborfisch produziert werden kann. Im August 2022 hat Bluu Seafood seine ersten Fischalternativprodukte vorgestellt, darunter Fischbällchen und Fischstäbchen. Diese bestehen aus gezüchteten Fischzellen, die zusätzliche pflanzliche Proteine enthalten. Laut dem Unternehmen entspricht der Kochvorgang, das Mundgefühl und der Geschmack des Laborfisches dem von echtem Fisch.

Obwohl Bluu Seafood seinen Sitz in Deutschland hat, möchte das Start-up seine Produkte als erstes in Singapur auf den Markt bringen. Geplant ist die Zulassung bis spätestens 2024. Entschieden hat sich Bluu Seafood dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil Singapur den Verkauf von Laborfleisch als erstes Land zugelassen hat. Chicken-Nuggets von Good-Meat können dort bereits seit Ende 2022 erworben werden.

Bluu Seafood möchte in die U.S.A.

Zudem hat Bluu Seafood bereits den Verkauf des Laborfisches in den U.S.A. geplant. Die die Food Safety and Inspection Service (FSIS), eine Behörde des Landwirtschaftsministeriums und die Food and Drug Administration (FDA), haben den Verkauf des Laborfleisch der Unternehmen Good-Meat und Upside Foods kürzlich ebenfalls genehmigt. Der Zulassungsprozess der FDA von Bluu Seafood ist bereits angelaufen.

Markt hat hohes Potenzial

Der Markt für Laborfleisch ist auch in Deutschland groß. Eine Studie der Universität Osnabrück zeigte kürzlich, dass mehr als die Hälfte (65 %) der Deutschen einen Burger aus In-vitro-Fleisch probieren würden.

Es ist somit nicht überraschend, dass Bluu Seafood für Investoren interessant ist. Seit seiner Gründung vor drei Jahren hat das Unternehmen insgesamt rund 23 Millionen Euro an Finanzierungsmitteln aufgebracht. Die aktuelle Finanzierungsrunde in Höhe von 16 Millionen Euro bringt Bluu Seafood seinem Ziel, eine internationale Expansion zu realisieren, einen Schritt näher.

Mehrere Unternehmen führen diese Finanzierungsrunde an, darunter Sparkfood, eine Tochtergesellschaft von Sonae, und LBBW VC. Weitere Investoren, die sich beteiligt haben, sind Delivery Hero, Sea X Ventures, Manta Ray Ventures, Norrsken VC, die Hamburgische Investitions- und Förderbank sowie Dr. Oetker. Mit dieser beträchtlichen Kapitalaufnahme ist Bluu Seafood in einer guten Position, um seine Wachstumsziele zu erreichen und seine Präsenz auf internationaler Ebene auszubauen.

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