Natriumarme Ernährung

Essstäbchen simulieren Salzgeschmack

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • In Japan konsumiert die Bevölkerung zu viel Salz
  • Neue Essstäbchen können den salzigen Geschmack im Mund verstärken 
  • Dies soll den Salzkonsum und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken reduzieren

In Japan konsumieren die Menschen sehr viel Salz. Innovative Essstäbchen könnten dieses Gesundheitsrisiko bald beseitigen.

Tokio (Japan). Die traditionelle Ernährung in Japan basiert vor allem auf einem salzigen Geschmack. Im Durchschnitt konsumieren japanische Erwachsene deshalb etwa zehn Gramm Salz täglich. Das ist etwa doppelt so hoch wie die Verzehrempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Weil der hohe Salzkonsum negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, etwa indem er das Immunsystem schwächt, suchen japanische Wissenschaftler nach Methoden, um den Konsum zu reduzieren.

Wissenschaftler um Homei Miyashita von der Meiji University haben in Kooperation mit dem Getränkekonzern Kirin nun geschmacksverstärkende Stäbchen entwickelt, die den Geschmack von salzarmer Lebensmittel verstärken können. Miyashita und sein Labor arbeiten bereits seit Jahren an unterschiedlichen Technologien, mit denen die Sinneserfahrungen des Menschen manipuliert werden können. Kürzlich stellten die Forscher etwa Display mit leckbarem Geschmack vor, das der sich ablecken lässt und dabei verschiedene simulieren kann.

Elektrischer Strom leitet Natriumionen

Die nun vorgestellten Stäbchen nutzen einen schwachen elektrischen Strom, der die Natriumionen der Lebensmittel in den Mund leiten kann. Diese erzeugen dort bereits in geringen Konzentrationen den erwünschten salzigen Geschmack. „Im Ergebnis wird der salzige Geschmack 1,5-fach verstärkt“, erklärt Miyashita.

Salzkonsum in Japan

„Um diesen Krankheiten vorzubeugen, müssen wir unseren Salzkonsum verringern. Wenn wir das auf herkömmliche Weise erreichen wollten, müssten wir dafür entweder unser Lieblingsessen vom Speiseplan streichen, oder fades Essen aushalten“, kommentiert Kirin-Forscherin Ai Sato die Entwicklung. Nun wollen die Wissenschaftler den Stäbchen-Prototyp weiterentwickeln. Ein marktreifes Produkt soll bereits im kommenden Jahr verfügbar sein.

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