Robert Klatt
Immer mehr Menschen wollen ihren Hund vegan ernähren, etwa um die CO₂-Emissionen zu senken. Eine umfassende Analyse zeigt nun die Nährstoffvollständigkeit der veganen Futtermittel und vergleicht diese mit fleischhaltigen Produkten.
Nottingham (England). Eine Studie der University of Illinois at Urbana-Champaign (UIUC) hat 2023 gezeigt, dass Hunde mit einer veganen Ernährung alle Nährstoffe erhalten können. Die Forscher haben die damals erprobten Diäten gemeinsam mit einem Tierernährungsspezialisten zusammengestellt und angemerkt, dass sowohl selbst gemachtes veganes Hundefutter als auch kommerzielles veganes Hundefutter oft nicht alle Nährstoffe enthält und langfristig der Gesundheit des Hundes schadet.
Weil immer mehr Menschen ihren Hund vegan versorgen möchten, unter anderem, um die CO₂-Emissionen der Hundehaltung zu reduzieren, bieten inzwischen mehrere Hersteller veganes Hundefutter an, das eine gesunde Ernährung ermöglichen soll. Forscher der University of Nottingham haben nun untersucht, ob die im Vereinigten Königreich (UK) angebotenen veganen Hundefutter eine ähnliche Nährstoffversorgung wie die fleischbasierten Futtermittel ermöglichen.
Laut der Publikation im Fachmagazin PLOS One haben die Forscher dazu die Nährstoffvollständigkeit von 31 fleisch- und pflanzenbasierten Hundefuttern analysiert, unter anderem den Gesamtproteingehalt, einzelne Aminosäuren, Fettsäuren, Haupt- und Spurenelemente, Vitamin D sowie sämtliche B-Vitamine.
Die umfassende Analyse zeigt, dass eine vegane Ernährung bei Hunden möglich ist, wenn das Futter korrekt zusammengesetzt ist. 30 der 31 untersuchten Futter, also nahezu alle veganen und fleischhaltigen Alternativen, hatten jedoch unvollständige Nährstoffprofile und es fehlt zumindest ein essenzieller Nährstoff gemäß den Leitlinien der European Pet Food Industry Federation (FEDIAF).
Die Mängel im veganen Hundefutter waren hauptsächlich Jod und die B-Vitamine, also Mängel, die in der Ernährung von veganen Menschen ebenfalls am häufigsten auftreten. Abgesehen von diesen Unterschieden waren die Nährstoffprofile von pflanzlichem Hundefutter und Hundefutter mit Fleisch ähnlich.
„Unsere Studie hat gezeigt, dass pflanzenbasierte Diäten, wenn sie richtig formuliert sind, eine gesunde und tragfähige Alternative zu fleischbasierten Optionen darstellen können. Idealerweise sollte der nächste Schritt in Langzeitstudien bestehen. Doch während wir beginnen, Tierernährung neu zu denken, könnte die Alternative nicht nur besser für den Planeten sein, sondern auch unseren vierbeinigen Begleitern zugutekommen.“
Die Forscher empfehlen, dass Hundebesitzer bei einer pflanzlichen Ernährung ihrem Haustier zusätzlich Jod und B-Vitamine verabreichen sollten, um die Nährstoffvollständigkeit garantieren zu können.
PLOS One, doi: 10.1371/journal.pone.0328506