200 Satelliten

Start-up Star Catcher möchte Stromnetz im Weltraum bauen

Robert Klatt

Stromnetz im Weltraum )rehctaC ratS(Foto: © 

Das Start-up Star Catcher möchte im niedrigen Erdorbit (LEO) Satelliten mit großen und besonders effizienten Solarmodulen positionieren, um andere Satelliten mit Strom zu versorgen.

Jacksonville (U.S.A.). Raumstationen, Satelliten und Raumschiffe gewinnen aktuell im Weltraum ihren Strom über eigene Solarpanelle. Das Start-up Star Catcher der Unternehmen Andrew Rush und Michael Snyder möchte in Zukunft eine Alternative anbieten und Objekte im niedrigen Erdorbit (LEO) mit Energie versorgen. Dazu möchte das kürzlich gegründete Unternehmen Satelliten mit großen und besonders effizienten Solarmodulen im Weltraum platzieren, die Strom produzieren und an die Satelliten ihrer Kunden weiterleiten.

„Wir sind zuversichtlich, dass Star Catcher das für orbitalen Strom erreichen wird, was SpaceX für Raketenstarts getan hat.“

Laut Prognosen des Start-ups werden sich 2030 im LEO etwa 40.000 Satelliten befinden, die gemeinsam rund 840 Megawatt (MW) Strom benötigen. Die Satelliten von Star Catcher sollen diesen Strom produzieren und in Akkus zwischenspeichern. Wenn sich ein Kundensatellit in ihrer Reichweite befindet, würden sie den Strom drahtlos mit Energiestrahlen zu ihm übertragen. Außerdem sollen die Satelliten von Star Catcher Regionen ohne Sonneneinstrahlung, etwa die dunkle Seite des Mondes, mit Strom versorgen.

12,5 Millionen US-Dollar Risikokapital

Die Investmentkonzern Initialized Capital und B Capital haben laut einer Pressemitteilung des Start-ups Risikokapital in Höhe von 12,5 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert. Das Geld soll dazu verwendet werden, um die Technologie auf der Erde zu entwickeln und zu erproben. Star Catcher möchte bereits Ende 2025 einen Demonstrator in den LEO entsenden.

Sobald der Demonstrator wie gewünscht funktioniert, möchte das Unternehmen eine Konstellation aus 200 Star-Catcher-Satelliten im Weltraum platzieren und seinen kommerziellen Dienst etablieren. Laut Star Catcher liegt der Hauptvorteil des Systems darin, dass kleine Satelliten nicht mehr über eigene Solarmodule verfügen müssen, sondern stattdessen Strom von den Star-Catcher-Satelliten erhalten. Die Nutzlast kann dann für alternative Technik verwendet werden.

„Nach der Inbetriebnahme können Satellitenbetreiber auf eine gemeinsame Infrastruktur umsteigen, bei der der Stromverbrauch nicht mehr durch die von den Satelliten mitgebrachten Energiemengen eingeschränkt wird.“

Laut Rush hat die Technik von Star Catcher das Potenzial, ein zweites goldenes Zeitalter der Raumfahrt einzuläuten.

„Die Möglichkeit, Energie für Ihr Raumschiff zu kaufen, wann und wo immer Sie sie im niedrigen Erdorbit benötigen, erweitert Möglichkeiten und schöpft das Potenzial des zweiten goldenen Zeitalters der Raumfahrt für die Menschheit besser aus.“

Spannend & Interessant
VGWortpixel