Small Modular Reactor

Rolls-Royce baut Atomkraftwerk für den Mond

Robert Klatt

Britische Mondbasis (Symbolbild) )ecyoR-slloR(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • In den kommenden Jahren soll eine permanente Basis auf dem Mond entstehen
  • Damit diese unabhängig vom Sonnenlicht mit Strom versorgt werden kann, entwickelt Rolls-Royce im Auftrag der britischen Raumfahrtbehörde ein kleines Atomkraftwerk 

Rolls-Royce arbeitet an einem Mini-Atomkraftwerk für den Mond. Der Demonstrator soll bereits 2029 fertiggestellt werden.

West Sussex (England). In den kommenden Jahren planen verschiedene Starten bemannten Mondmissionen und sogar den Bau einer Mondbasis. Zudem soll der Mond das LunaNet, eine Art Internet und ein Rechenzentrum erhalten. Die Stromversorgung könnte sowohl über Solarzellen, die sich aus Mondstaub herstellen lassen, als auch mit einem kleinen Atomkraftwerk erfolgen. Entsprechende Pläne für ein autonomes Kernkraftwerk hat die NASA bereits Ende 2021 publiziert.

Nun hat auch die UK Space Agency bekannt gegeben, dass sie die Entwicklung eines Atomkraftwerks für den Mond mit 2,9 Millionen Pfund (3,3 Millionen Euro) fördert. Geleitet wird das Projekt von Rolls-Royce. Laut dem Unternehmen soll der geplante Demonstrator für einen modularen Reaktor bis 2029 fertiggestellt werden.

Small Modular Reactor (SMR) für den Mond

Rolls-Royce arbeitet schon länger an sogenannten Small Modular Reactor (SMR) für den Einsatz auf der Erde. Die sogenannten Mini-Atomkraftwerke befinden sich noch im Entwicklungsstadium und werden in noch keinem Land kommerziell verwendet. Aktuell entsteht der erste SMR Europas als Reaktion auf die Energiekrise in Tschechien.

Neben seiner noch laufenden Entwicklungsarbeit am Mini-Atomkraftwerk für die Erde untersucht Rolls-Royce nun zusätzlich, wie ein SMR eine künftige Mondstation mit Strom versorgen könnte. Beteiligt sind zudem Forschungsinstituten aus Oxford, Brighton, Bangor und Sheffield.

Stromerzeugung auf dem Mond

Kernfragen des Forschungsprojekts sind unter anderem, welche Brennstoff verwendet werden können, wie man die erzeugte Wärme übertragt und wie man die Wärme in Strom umwandeln kann. Sollte der Projekt erfolgreich verlaufen, könnte das Mini-Atomkraftwerk die Basis für eine permanente Station auf dem Erdtrabanten legen, die unabhängig vom verfügbaren Sonnenlicht mit Strom versorgt werden kann.

Programm „Moonlight“

Kürzlich kündigte die britische Raumfahrtbehörde zudem an, dass sie das Programm "Moonlight" der Europäischen Weltraumagentur ESA mit 51 Millionen Pfund (58 Millionen Euro) unterstützen. Das Ziel des Projekts ist ein satellitenbasiertes Kommunikations- und Navigationsnetzwerk für den gesamten Mond.

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