Gefahrenabwehr im Weltraum

Atombombenangriffe aus Asteroiden simuliert

Robert Klatt

Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde )kcotS ebodAinavaT olomoR(Foto: © 

Asteroiden können Großstädte und ganze Landstriche zerstören. Eine Simulation hat nun untersucht, ob Atombomben gefährliche Asteroiden zerstören können.

Livermore (U.S.A.). Die Astronomie hat in der Nähe der Erde 856 Asteroiden mit einem Durchmesser von mindestens einem Kilometer und über 10.400 Asteroiden mit einem Durchmesser von mindestens 140 Metern entdeckt. Laut einer Studie der University of Colorado Boulder (CU Boulder) besteht in den kommenden tausend Jahren aber nicht das Risiko, dass einer dieser Asteroiden die Erde zerstören könnte. Kleinere Asteroiden, die bei einer Kollision mit der Erde die Menschheit nicht auslöschen würden, können aber große Schäden verursachen und etwa Großstädte oder ganze Landstriche zerstören.

Die Wissenschaft arbeitet deshalb an unterschiedlichen Methoden zur Abwehr von Asteroidkollisionen, darunter die Änderung der Flugbahn mit Raketen oder die Pulverisierung von großen Asteroiden in kleinere Objekte. Forscher des Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory (APL) haben zudem ein Modell erstellt, laut dem Asteroiden mit einer Atombombe im Weltraum gesprengt werden könnten.

Simulation von Atombombenexplosionen

Wissenschaftler des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) haben nun ein neues Modell entwickelt, das die Auswirkungen von Atombombenexplosionen auf potenziell gefährlichen Asteroiden simulieren kann. Laut der Publikation im The Planetary Science Journal basiert die Simulation unter anderem auf Daten der NASA-Sonde Dart, die kürzlich die Flugbahn eines Asteroiden verändert hat.

Atombombe zerstört Asteroiden
Atombombe zerstört Asteroiden )(LNLL) yrotarobaL lanoitaN eromreviL ecnerwaLyekruB yraM(Foto: ©

Kleine Bahnkorrektur ausreichend

Laut der Studie kann bereits eine minimale Bahnkorrektur die Kollision eines gefährlichen Asteroiden mit der Erde verhindern. Atombomben sind hierfür besonders geeignet, weil sie eine vergleichsweise geringe Maße besitzen und somit gut transportiert werden können. Sie besitzen die höchste Energiedichte pro Masseneinheit aller menschlichen Technologien und sind laut den Autoren deshalb trotz ihrer relativ geringen Größe ein wertvolles Instrument für die planetare Verteidigung.

Die Wissenschaftler erklären, dass bei der Entdeckung eines gefährlichen Asteroiden präzise Daten entscheidend sind, um die Auswirkungen der unterschiedlichen Abwehroptionen analysieren zu können. Die von ihnen entwickelte Software kann präzise die Angriffe auf unterschiedliche Asteroiden simulieren und zeigen, ob eine atomare Explosion den Asteroiden ablenken oder zerstören würde.

The Planetary Science Journal, doi: 10.3847/PSJ/ad0838

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