Klimawandel

Überschwemmungen bedrohen 1,8 Milliarden Menschen

 Robert Klatt

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Überschwemmungen nehmen durch den Klimawandel zu und gefährden immer mehr Menschen. Deutschland befindet sich im Risikoindex unter den 193 Ländern auf dem 95. Platz, unter anderem, weil die Anpassungs- und Bewältigungsfähigkeit unzureichend ist.

Bochum (Deutschland). Der Klimawandel verändert den globalen Wasserkreislauf und führt laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) dazu, dass einige Regionen häufiger von Starkregen und Überschwemmungen betroffen sind, während andere Regionen zunehmend unter Trockenheit leiden und in den kommenden Jahrzehnten ihre ersten Day-Zero-Dürren erfahren werden.

Forscher des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben für das Bündnis Entwicklung Hilft nun eine Studie erstellt, die die Gefährdungslage durch Hochwasser und Überschwemmungen analysiert hat. Laut dem aktuellen Weltrisikobericht haben Überschwemmungen 2024 142 Katastrophen ausgelöst. Sie waren damit nach Stürmen global die zweithäufigste Ursache.

Klimawandel und Umweltzerstörung verschlimmern Gefährdungslage

Laut der Analyse leben bereits über 1,8 Milliarden Menschen in Regionen mit einem hohen Überschwemmungsrisiko. Der Klimawandel, die zunehmende Umweltzerstörung und die sich ausbreitenden Städte sorgen dafür, dass ein immer größerer Teil der Weltbevölkerung in Regionen lebt, die durch Überschwemmungen bedroht sind.

„Globale Risikotreiber sind soziale Ungleichheit, strukturelle Verwundbarkeit und schwache Gesundheitssysteme.“

Die Wissenschaftler haben einen sogenannten Risikoindex erstellt, der zeigt, wie stark Länder durch Überschwemmungen bedroht sind. Deutschland liegt unter den 193 Ländern auf Platz 95, unter anderem, weil das Land Schwächen in wichtigen Bereichen wie der Anpassungs- und Bewältigungsfähigkeit hat.

„Auch in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Investitionsfähigkeit bestehen langfristige Risiken. Deutschland profitiert derzeit noch von seiner geringen Anfälligkeit, sollte jedoch bei Verschlechterung der Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten frühzeitig gegensteuern, um das aktuelle Niveau zu halten.“

Am stärksten bedrohen Überschwemmungen laut dem Risikoindex des Weltrisikoberichts den asiatischen Inselstaat Philippinen. Danach folgen Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Myanmar, Mosambik und Russland. Innerhalb der Europäischen Union (EU) ist Italien, gefolgt von Luxemburg, San Marino, Andorra und Monaco, am stärksten bedroht.

Investitionen in die Risikoprävention

Angesichts des zunehmenden Risikos durch Überschwemmungen sprechen sich die Forscher für eine bessere Risikoprävention aus. Laut ihnen sollten Staaten ihre Investitionen in Frühwarnsysteme erhöhen und Feuchtgebiete und Feuchtgebiete, die als natürlicher Schutz vor den Wassermassen dienen, besser schützen.

„Gute Vorsorge wirkt, bevor es regnet: Warnketten greifen, Schutzräume sind erreichbar, Nachbarschaften sind organisiert und geübt, und die Planung lässt dem Wasser Raum.“

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