Robert Klatt
In Deutschland hatten die Solar- und Windkraft im ersten Halbjahr 2025 den höchsten Anteil an der Stromproduktion. Der Strompreis für Privatkunden ist leicht gesunken und liegt wieder auf dem Niveau vom Sommer 2021.
Freiburg im Breisgau (Deutschland). Deutschland und die lokalen Unternehmen haben in den letzten Jahren den Ausbau der erneuerbaren Energien stark beschleunigt. Kürzlich wurde etwa der größte Solarpark des Landes fertiggestellt, der mit seinen 1,1 Millionen Modulen hunderttausende Haushalte mit Strom versorgen kann, und es wurde die erste Windturbine des größten Offshore-Windpark He Dreiht in der Nordsee installiert.
Es ist somit kaum überraschend, dass die Wind- und Solarenergie einen immer höheren Anteil an der Nettostromerzeugung in Deutschland hat. Laut einer aktuellen Publikation des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Fraunhofer ISE) haben Windkraftwerke im ersten Halbjahr 2025 60,3 Terawattstunden (TWh) Strom produziert und waren damit die wichtigste Stromquelle des Landes. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei knapp einem Drittel (31,6 %).
„Das sind rund 6 Prozentpunkte weniger als 2024, einfach weil es weniger Wind gab als letzte Jahr. Die gestiegene Solarstromerzeugung konnte das nur zum Teil ausgleichen.“
Solaranlagen haben im ersten Halbjahr 2025 40,0 TWh Strom in die Netze eingespeist und waren damit die zweitstärkste Stromquelle in Deutschland. Beachtlich ist vor allem der große Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (30 %). Der Gesamtanteil des erneuerbaren Stroms in Deutschland lag im ersten Halbjahr 2025 bei 60,9 Prozent, also unter dem Anteil von 65,1 Prozent des Vorjahres.
Im ersten Halbjahr 2025 hat Deutschland 7,7 TWh Strom importiert, vor allem aus Skandinavien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Weil Skandinavien mit der gut ausgebauten Wind- und Wasserkraft Strom sehr günstig produzieren kann, waren die Importe deutlich günstiger als Strom, den Deutschland alternativ mit Kohle- und Gaskraftwerken produzieren können.
Zudem sind die Strompreise für private Neukunden wieder leicht gesunken. Im Juni 2025 lagen sie bei 27 Cent pro Kilowattstunde (kWh), also etwa auf dem Niveau vom Sommer 2021. Der volumengewichteten Börsenstrompreise lag mit 56,46 Euro/MWh im Juni 2025 ebenfalls auf einem niedrigen Niveau, das zuletzt im Mai 2021 erreicht wurde. Im Januar und Februar 2025 war der Börsenstrompreise aufgrund der geringen Windstromerzeugung hingegen noch deutlich höher.