Robert Klatt
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) möchte Fahrer von Plug-in-Hybridfahrzeugen zum regelmäßigen Aufladen der Batterie zwingen, um die realen CO₂-Emissionen zu reduzieren. Wenn die Autos nicht geladen werden, soll der Verbrennungsmotor automatisch gedrosselt werden.
Berlin (Deutschland). In Deutschland haben die Neuzulassungen von Plug-in-Hybridautos in den ersten drei Quartalen 2025 deutlich zugenommen (+ 64 %). Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 218.000 Plug-in-Hybride zugelassen, die sich auf mehr als 200 Modelle aufteilen. Eine Studie von Transport & Environment (T&E) hat jedoch kürzlich gezeigt, dass die realen CO₂-Emissionen der Plug-in-Hybride rund fünfmal so hoch sind wie die Werte der WLTP-Tests. Dies liegt vor allem daran, dass bei vielen Plug-in-Hybriden die Batterie nicht regelmäßig geladen wird. Die Autos fahren somit nicht (teil-)elektrisch, sondern nutzen auf den meisten Strecken nur ihren Verbrennungsmotor.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) möchte Fahrer von Plug-in-Hybridfahrzeugen deshalb dazu „zwingen“, die Batterie nach vor einer bestimmten Fahrstrecke aufzuladen. Wenn der Fahrer die Warnhinweise ignoriert und sein Auto nicht auflädt, soll die Leistung des Verbrennungsmotors automatisch gedrosselt werden. Laut Hildegard Müller, der Präsidentin des VDA, handelt es sich dabei bisher nur um ein Konzept, dessen technische und rechtliche Umsetzung noch überprüft werden muss.
Die Maßnahme ist vor allem deshalb nötig, weil die Europäische Union (EU) ab 2026 ihre Berechnungsmethoden für den Flottenverbrauch der Autohersteller ändert. In Zukunft müssten die Hersteller ihre Flottengrenzwerte mit realistischeren Emissionswerten der Plug-in-Hybride berechnen. Die meisten Konzerne könnten die CO₂-Grenzwerte der EU dann nicht mehr einhalten und müssten Geldbußen in Milliardenhöhe bezahlen. Diese Maßnahme soll dabei helfen, die CO₂-Emissionen des Straßenverkehrs zu reduzieren und den Klimawandel zu bremsen.