China und Co.

Erneuerbare Energien haben global Kohle als größte Stromquelle abgelöst

 Robert Klatt

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Erneuerbare Energien haben in der ersten Jahreshälfte 2025 Kohlekraftwerke als größte Stromquelle abgelöst. Die klimaneutralen Kraftwerke konnten fast den gesamten Anstieg des Strombedarfs decken.

London (England). Die erneuerbaren Energien werden global rapide ausgebaut, etwa durch Deutschlands größten Offshore-Windpark „He Dreiht“, der schon bald 1,1 Millionen Haushalte mit Strom versorgen soll. Laut einer Analyse des Thinktanks Ember haben erneuerbare Energien in den ersten zwei Quartalen 2025 deshalb erstmals global mehr Strom produziert als Kohlekraftwerke.

In der ersten Jahreshälfte wurde knapp ein Drittel mehr Solarstrom und sieben Prozent mehr Windstrom produziert als im Vorjahreszeitraum. Der starke Ausbau der erneuerbaren Energien hat dafür gesorgt, dass diese fast den gesamten Anstieg des Strombedarfs decken konnten (87 %). Angesichts der in den kommenden Jahren weiter stark zunehmenden Stromnachfrage geht die Internationale Energieagentur (IEA) aber davon aus, dass ein globales Comeback der Atomkraft bevorsteht.

Erneuerbare Energien in China und Indien

Laut Ember waren vor allem Projekte in China und Indien für den deutlichen Zuwachs bei erneuerbaren Energien verantwortlich. China hat im August 2025 laut dem Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) als erstes Land eine Solarleistung von mehr als 1.000 Gigawatt (GW) erreicht. Das Land möchte dadurch bis 2060 klimaneutral werden und seine Importrisiken und geopolitischen Abhängigkeiten reduzieren.

Aktuell produziert China mehr erneuerbaren Strom als alle anderen Länder zusammen. Das Land konnte in der ersten Jahreshälfte 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seinen Verbrauch von fossilen Brennstoffen dadurch leicht reduzieren (- 2 %). Indien hat seinen Kohle (- 3,1 %) und Gasverbrauch (- 34 %) durch neue Solar- und Windkraftwerke ebenfalls deutlich gesenkt.

Mehr Kohle- und Gasstrom in der Europäischen Union (EU)

In der EU wurden aufgrund des Wetters in der ersten Jahreshälfte 2025 deutlich weniger Strom durch Wind- und Wasserkraftwerke produziert. Die Einbußen konnten nicht durch die neuen Solarkraftwerke, etwa Deutschlands größten Solarpark aus 1,1 Millionen Modulen, ausgeglichen werden. Die Stromerzeugung aus Gas (+ 14 %) und Kohle (+ 1,1 %) ist deshalb gestiegen. In den U.S.A. hat die stark wachsende Stromnachfrage ebenfalls zu einer Zunahme der Kohleverstromung (+ 17 %) geführt.

Quellen:

Pressemitteilung von Ember

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