CO₂-Emissionen

Elektroautos sind nach zwei Jahren klimafreundlicher als Benziner

 Robert Klatt

Elektroautos sorgen für geringere CO₂-Emissionen )kcotS ebodAhcarH(Foto: © 

Die Produktion eines Elektroautos ist CO₂-intensiver als die eines Benziners. Im gesamten Lebenszyklus sind Elektroautos aber deutlich klimafreundlicher. Der Ausbau der erneuerbaren Energien sorgt dafür, dass ihr CO₂-Vorteil sich stetig verbessert.

Flagstaff (U.S.A.). Die Produktion eines Elektroautos emittiert aufgrund der Batterie und der Gewinnung der dafür erforderlichen Rohstoffe rund 40 Prozent mehr CO₂ als die Produktion eines ähnlichen Verbrenners. Laut einer Lebenszyklusanalyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) wird dieser Nachteil aufgrund der geringeren Emissionen der Stromproduktion von einem Elektroauto nach rund 17.000 gefahrenen Kilometern ausgeglichen und das Elektroauto ist ab diesem Zeitpunkt klimafreundlicher.

Forscher der Northern Arizona University (NAU) haben nun die CO₂-Emissionen von Elektroautos und Verbrennern in den U.S.A. verglichen. Die CO₂-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom liegen dort bei 384 Gramm, während sie in der Europäischen Union (EU) aufgrund des höheren Anteils an erneuerbarer Energie bei rund 250 Gramm liegen. In der EU holt ein Elektroauto die höheren CO₂-Emissionen seiner Produktion im Betrieb also schneller auf als in den U.S.A.

CO₂-Emissionen von Elektroautos und Benzinern

Die Wissenschaftler haben für ihre Studie die CO₂- und Luftschadstoffemissionen der Fahrzeugtypen bis 2050 analysiert. Die Lebenszyklusanalyse umfasst nicht nur die Emissionen im Betrieb, sondern auch die Emissionen, die bei der Kraftstoffproduktion und der Autoproduktion anfallen.

Elektroautos haben in den U.S.A. demnach in den ersten beiden Jahren rund 30 Prozent höhere CO₂-Emissionen als Benziner, weil der Abbau des Lithiums für die Batterie und die Produktion der Batterie sehr energieintensiv sind. Nach zwei Jahren sind die Emissionen der Elektroautos jedoch geringer als die der Verbrenner.

Umweltschäden durch Verbrenner

Laut den Studienautoren sind Elektroautos auch aus wirtschaftlicher Perspektive sinnvoller, weil sie deutlich geringere Umweltschäden verursachen.

„Unsere Forschung zeigt, dass der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf batterieelektrische Fahrzeuge das Klima und die Luftqualität langfristig deutlich verbessern kann.“

Diese sind bei Benzinern aufgrund der CO₂-Emissionen und der sonstigen Bestandteile der Abgase über die gesamte Lebensdauer zwei- bis dreieinhalbmal so hoch wie bei einem Elektroauto.

„Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verursachen unter Berücksichtigung von Klima und Luftqualität etwa zwei- bis dreimal mehr Schäden als Elektrofahrzeuge.“

Die Wissenschaftler erklären, dass Elektroautos in den kommenden Jahrzehnten entscheidend dafür sind, die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen und den Klimawandel zu bremsen. Ihr Klimavorteil wird weiter stark zunehmen, weil die erneuerbaren Energien ausgebaut werden und sowohl die Batterieproduktion als auch das Laden einen immer höheren Anteil klimaneutralen Strom nutzen.

Quellen:

Studie im Fachmagazin PLOS Climate, doi: 10.1371/journal.pclm.0000714

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