Erneuerbare Energie

Photovoltaik-Dächer werden in Deutschland immer beliebter

Robert Klatt

Photovoltikanlagen nehmen in Deutschland einen immer höheren Stellenwert bei der Stromerzeugung ein. )moc.yabaxipezeeks(Foto: © 

Solarstrom nimmt in Deutschland einen immer höheren Stellenwert ein. Der Anteil an der gesamten Stromerzeugung ist innerhalb von zehn Jahren um etwa 7 Prozent gestiegen. Dies liegt hauptsächlich an den geringeren Anschaffungskosten und der höheren Effizienz der Anlagen, die für Einfamilienhäuser ab etwa 10.000 Euro erhältlich sind.

Freiburg (Deutschland). Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (PDF) in Freiburg nehmen erneuerbare Energiequellen bei der Stromerzeugung in Deutschland einen immer höheren Stellenwert ein. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 43 Prozent des gesamten Stroms aus regenerativen Quellen gedeckt. Den größten Anteil daran trägt die Windenergie, die etwa 17 Prozent des Gesamtstrombedarfs deckt. Auf dem zweiten Platz der erneuerbaren Energien befindet sich derzeit noch die Stromerzeugung durch Biomasse.

Sollte sich die seit 2008 anhaltende Entwicklung auch in diesem Jahr unverändert fortsetzen, werden Photovoltaikanlagen den Anteil von Biomasse am erzeugten Strom aus erneuerbarer Energie 2019 übertreffen. Durch ihre stetig zunehmen Verbreitung, konnten Photovoltaikanlagen ihren Anteil von weniger als zwei Prozent im Jahr 2008 auf 8,7 Prozent im Jahr 2018 ausbauen.

980.000 Solaranlagen in Deutschland

Eine Erhebung des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW) zeigt, dass allein im Eigenheimsektor die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen innerhalb eines Jahres um etwa ein Viertel gestiegen. Im Jahr 2017 wurden etwa 55.000 kleinere Solarstromanlagen auf Privathäusern installiert, deren Nennleistung maximal 10 Kilowatt (kWp) beträgt. Im Vorjahr waren es etwa 10.000 Anlagen weniger.

Schätzungen gehen davon aus, dass die steigenden Strompreise und die daraus resultierende höhere Rentabilität der eigenen Stromversorgung sowie die technische Weiterentwicklung der Solaranlagen dazu führen werden, dass in den kommenden Jahren die Anzahl neuinstallierter Anlagen weiter zunehmen wird. Insgesamt sind in Deutschland etwa 980.000 Solaranlagen dieser Leistungsklasse aktiv. Als weitere Entwicklung zeichnet sich ab, dass inzwischen auch viele kleine Photovoltaikanlagen über eigene Batterien verfügen, die den erzeugten Strom vorhalten können, um eine komplett autarke Versorgung zu ermöglichen.

Gewerbe- und Industrie ebenfalls mit großem Wachstum

Neben Privathaushalten setzen auch Gewerbe- und Industrieunternehmen vermehrt darauf, zumindest einen Teil ihres Strombedarfs aus umweltverträglichen Quellen zu decken. Die jährlichen Wachstumsraten neuer Anlagen sind auch hier zweistellig. Carsten Körnig, der Hauptgeschäftsführer des BSW sieht als Hauptursache dafür „die Wirtschaftlichkeit von Solarstrom an“, die die Unternehmen zu hohen Investitionen motiviert.

Ein Teil der großen gewerblich genutzten Photovoltaik-Dächer wird aber auch von Drittunternehmen installiert, die dafür an die Eigentümer der Häuser eine jährliche Miete entrichten. Neben den beiden Unternehmen, die auf der einen Seite durch die Vermietung des Daches weitere Einnahmen erzielen und auf der anderen Seite durch die Erzeugung von Strom Gewinne erwirtschaften, kann so auch die Umwelt davon profitieren, dass der immer größere Anteil an Solarstrom zunehmend dafür sorgt, dass Kohle, Erdgas oder atomarer Energie bei der Stromerzeugung an Bedeutung verlieren.

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