HUK Coburg Mobilitätsstudie

Junge Deutsche bevorzugen trotz Klimawandel das Auto

Robert Klatt

Junge Frauen im Auto )kcotS ebodAxelayalah(Foto: © 

In Deutschland halten vor allem junge Menschen das Auto weiterhin für das optimale Verkehrsmittel. Der Fahrradboom der Covid-19-Pandemie lässt hingegen wieder nach.

Coburg (Deutschland). Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey zeigte kürzlich, dass vor allem junge Erwachsene in Deutschland zunehmend auf ein eigenes Auto verzichten und stattdessen vermehrt Mobilitätsangebote wie Carsharing, E-Scooter und Fahrräder nutzen. Die aktuelle Mobilitätsstudie der HUK Coburg, für die das Meinungsforschungsinstitut YouGov 4.042 Deutsche befragt hat, zeigt hingegen ein abweichendes Ergebnis, laut dem in der Verkehrswende in Deutschland noch kein großes Umdenken stattgefunden hat.

HUK Coburg führt seit 2021 jährlich zum Beginn des Jahres eine Studie zur Mobilität durch. In der aktuellen Studie haben knapp drei Viertel (72 %) der Befragten angegeben, dass sie davon ausgehen, dass das Auto trotz des Klimawandels zukünftig ihre Bedürfnisse in puncto Mobilität optimal decken wird. Dies ist ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bemerkenswerterweise ist, dass die jüngsten Umfrageteilnehmer im Alter von 16 bis 24 Jahren diese Meinung überdurchschnittlich oft teilen (74 %). Zu beachten ist, dass die Frage alle Fahrzeugtypen umfasste, einschließlich Elektroautos und andere alternative Antriebsarten.

Fahrradboom lässt nach

Im Hinblick auf die Beliebtheit verschiedener Fortbewegungsmittel liegen das Radfahren und das Zufußgehen weiterhin vorn- 23 Prozent der Befragten bevorzugen die Fußgänger-Methode, 19 Prozent setzen auf das Fahrrad. Öffentliche Verkehrsmittel folgen danach mit 15 Prozent für die Eisenbahn, 11 Prozent für Busse und 10 Prozent für Straßenbahnen und S-Bahnen. Diese Präferenzen entsprechen im Großen und Ganzen denen der vorherigen Jahre. Allerdings ist ein Rückgang in der Beliebtheit des Gehens und Radfahrens im Vergleich zu der ersten Erhebung im Covid-19-Jahr 2021 festzustellen.

Mobilität muss sich wandeln

Die Hauptbedenken vieler Umfrageteilnehmer (38 %) drehen sich um die ansteigenden Mobilitätskosten. Zusätzlich zeigt sich ein Drittel der Befragten skeptisch gegenüber der politischen Ausrichtung auf Elektrofahrzeuge und kritisiert eine übermäßige Fokussierung auf batteriebetriebene Antriebssysteme im Vergleich zu Alternativen wie Wasserstoffantrieben oder sogenannten E-Kraftstoffen. Ein Fünftel empfindet eine übermäßige staatliche Einmischung, während ein gleichgroßer Anteil überzeugt ist, dass der Umweltschutz vernachlässigt wird.

Angesichts der starken Zunahme der Energiepreise sind fast zwei Drittel der Teilnehmer der Meinung, dass Anpassungen in der Verkehrsplanung und -politik erforderlich sind. 63 Prozent stimmen der Aussage zu, dass bestehende Mobilitätspläne überdacht werden müssen. YouGov stellte jedoch keine Fragen dazu, welche Art von Änderungen diese sein sollten oder könnten.

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