Robert Klatt
Elektroautos werden in Deutschland überwiegend von Menschen mit mittleren und hohen Einkommen geleast oder gekauft. Ein neues Förderprogramm soll die klimafreundlichen Autos auch für Haushalte mit geringen Einkommen erschwinglich machen.
Berlin (Deutschland). In Deutschland werden Elektroautos bisher vor allem von Haushalten mit mittleren und hohen Einkommen geleast oder gekauft. Die Verkehrspolitikerin Isabel Cademartori (SPD) hat deshalb bereits im Juni 2025 erklärt, dass die neue Bundesregierung ein Förderprogramm schaffen möchte, mit dem sich auch Haushalte mit geringen Einkommen ein Elektroauto, das laut einer Lebenszyklusanalyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) schon nach 17.000 gefahrenen Kilometern geringere CO₂-Emissionen verursacht als ein Verbrenner, leisten können.
Nun hat der Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) bekannt gegeben, dass die Bundesregierung offen für eine einkommensabhängige staatliche Förderung von Elektroautos ist und bereits unterschiedliche Optionen für ein sogenanntes Sozialleasing prüft. Frankreich hat ein ähnliches Förderprogramm bereits 2023 umgesetzt. Teilnehmer des Sozialleasingprogramms konnten einen Renault Twingo E-Tech bei einer Laufzeit von drei Jahren für nur 40 Euro monatlich leasen.
Laut Schnieder soll sich das Sozialleasing in Deutschland an Menschen richten, die auf ein Auto angewiesen sind, sich aufgrund ihres geringen Einkommens aber normalerweise kein Elektroauto leisten können. Eine Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass ein Elektroauto im Sozialleasing in Deutschland bei einem maximalen Listenpreis von 25.000 Euro zwischen 130 und 215 Euro im Monat kosten würde.
Die Automobilindustrie in Deutschland, darunter auch Oliver Blume, der CEO von Volkswagen (VW), hat sich bereits positiv über Sozialleasing geäußert. Manche Branchenvertreter sind aber der Ansicht, dass noch weitere Fördermaßnahmen für Elektroautos nötig sind, darunter etwa der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Wohngebieten.