Gesunde Ernährung

Vitamin K reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Robert Klatt

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Menschen mit einer Vitamin-K-haltigen Ernährung erkranken seltener an atherosklerosebedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ernährungsempfehlungen sollten deshalb angepasst werden. 

Perth (Australien). Die Wissenschaft hat die gesundheitlichen Effekte von Vitamin K bislang nicht komplett untersucht. Es ist bisher bekannt, dass Vitamin K1 und Vitamin K2 die Blutgerinnung und damit auch die Wundheilung fördern und bei der Aufnahme von Vitamin D helfen. Forscher der Edith Cowan University (ECU) haben nun eine Studie publiziert, laut der eine Ernährung mit viel Vitamin D das Risiko für atherosklerosebedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzieren kann.

Laut der Publikation im Journal of the American Heart Association (JAHA) haben die Forscher um Dr. Nicola Bondonno Gesundheitsdaten von über 50.000 Probanden der dänischen Ernährungs-, Krebs- und Gesundheitsstudie aus einem Zeitraum von 23 Jahren untersucht. Sie konnten so analysieren, ob und wie ein hoher Konsum von Lebensmitteln mit Vitamin K das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch Plaque-Ansammlungen in den Arterien (Atherosklerose), entstehen, beeinflusst.

Vitamin K1 und Vitamin K2 schützen vor dem Krankenhaus

Vitamin K1 kommt hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmittel vor, vor allem in pflanzlichen Ölen und grünem Blattgemüse. Fleisch, Eier und fermentierte Lebensmittel wie Käse liefern dem menschlichen Körper hingegen Vitamin K2.

Die Analyse der Gesundheitsdaten zeigt, dass sowohl Vitamin K1 (-21 %) als auch Vitamin K2 (- 14 %) das Risiko, wegen atherosklerosebedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem Krankenhaus behandelt werden zu müssen, stark senkt. Dies zeigt laut Bondonno, dass ein hoher Konsum der Vitamine vor Atherosklerose und den daraus resultierenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen könnte.

„Die aktuellen Ernährungsrichtlinien für die Aufnahme von Vitamin K basieren im Allgemeinen nur auf der Menge an Vitamin K1, die eine Person konsumieren sollte, um sicherzustellen, dass ihr Blut gerinnen kann. Es gibt jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass eine Aufnahme von Vitamin K über die aktuellen Richtlinien hinaus weiteren Schutz gegen die Entwicklung anderer Krankheiten, wie Atherosklerose.“

Laut den Studienautoren sind jedoch weitere Untersuchungen nötig, um die verantwortlichen Prozesse zu verstehen. Die Forscher gehen davon aus, dass Vitamin K den Kalziumaufbau in den Blutgefäßen reduziert und damit deren Verkalkung verhindert.

Reduzierte Todesfälle durch Vitamin K

Wie Dr. Jamie Bellinge erklärt, könnten weitere Studien zu den Auswirkungen von Vitamin K auf die Herzgesundheit zahlreiche Todesfälle verhindern. Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass eine gesunde Ernährung entscheidend zur Prävention beiträgt.

„Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben eine führende Todesursache in Australien, und es gibt immer noch ein begrenztes Verständnis für die Bedeutung verschiedener in Lebensmitteln vorkommender Vitamine und deren Wirkung auf Herzinfarkte, Schlaganfälle und periphere Arterienerkrankungen.“

Derzeit enthalten Datenbank über den Vitamingehalt von Lebensmittel vor allem Informationen über Vitamin K1. Der Vitamin K2-Gehalt wird jedoch oft nicht angegeben. Hinzukommt, dass es zehn Formen von Vitamin K2 in, die der Mensch möglicherweise nicht gleichermaßen gut aufnehmen kann.

„Die nächste Phase der Forschung wird die Entwicklung und Verbesserung von Datenbanken über den Vitamin K2-Gehalt von Lebensmitteln umfassen. Mehr Forschung zu den verschiedenen Nahrungsquellen und den Auswirkungen verschiedener Arten von Vitamin K2 ist eine Priorität.“

Journal of the American Heart Association (JAHA), doi: 10.1161/JAHA.120.020551

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