Habitable Zone

Vorbeifliegender Stern könnte Leben auf der Erde retten

Robert Klatt

Erde in der habitablen Zone der Sonne )kcotS ebodAteroceds(Foto: © 

In etwa einer Milliarde Jahren wird es auf der Erde kein Leben mehr geben, weil der Planet sich der Sonne annähert. Ein vorbeifliegender Stern könnte das Massenaussterben verhindern.

Bordeaux (Frankreich). Eine Studie der University of Bristol zeigte kürzlich, dass in etwa 250 Millionen Jahren auf der Erde der nächste Superkontinent entstehen wird. Pangaea Ultima wird alle Landmassen vereinen und mit Temperaturen von 40 bis 70 Grad Celsius zu heiß für den Menschen und nahezu alle anderen Säugetiere sein. In etwa einer Milliarde Jahren wird die Erde die habitable Zone der Sonne verlassen und sich ihrem Stern weiter annähern. Infolgedessen steigen die Temperaturen an, es gibt kein flüssiges Wasser mehr auf dem Planeten und alle Lebewesen sterben aus.

Forscher der Universität Bordeaux um Sean Raymond haben laut einer Publikation auf dem Preprint-Server arXiv nun analysiert, ob das Leben auf der Erde durch eine Verschiebung ihrer Position im Weltraum gerettet werden könnte. Dies wäre prinzipiell möglich, wenn ein vorbeifliegender Stern mit seiner enormen Sterns den Planeten in eine habitable Zone lenkt.

Veränderung der Umlaufbahn

Um die These zu untersuchen, haben die Forscher 12.000 Simulationen durchgeführt, in denen ein Stern, in einer Entfernung, die mindestens dem Abstand zwischen Erde und Sonne entspricht, an der Erde vorbeizog, wodurch sich ihre Umlaufbahn veränderte. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gravitation unter bestimmten Umständen die Erde in deutlich kältere Bereiche und sogar bis in die Oortsche Wolke am Rande unseres Sonnensystems bewegen könnte.

Besonders vielversprechend erschien die Möglichkeit, dass ein hypothetischer Stern die Erde aus ihrem aktuellen Sonnensystem herausziehen und in eine bewohnbare Umlaufbahn um sich selbst bringen könnte. In diesem Fall würde die Erde in einem lebensfreundlichen Abstand um diesen neuen Stern kreisen.

Minimale Chancen auf Rettung

Auf seiner persönlichen Internetseite erklärt Raymond, dass die Wahrscheinlichkeit eines Sterns, der in genau dem richtigen Abstand an der Erde vorbeifliegt, äußerst gering ist. Abgesehen von der Tatsache, dass bisher noch kein Stern in ausreichender Nähe vorbeigezogen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Rettung durch einen solchen Vorbeiflug, basierend auf den vorliegenden Berechnungen, bei lediglich 1 zu 35.000.

arXiv, doi: 10.48550/arXiv.2311.12171

Spannend & Interessant
VGWortpixel