Internationale Forschungsbasis

China plant Mondstation aus dem 3D-Drucker

Robert Klatt

Blick von der Mondbasis auf die Erde )kcotS ebodAinavaT olomoR(Foto: © 

China möchte in den kommenden Jahren mehrere Mondmissionen durchführen, die den Grundstein für eine permanente Basis errichten sollen. Bis 2050 soll eine große, multifunktionale Mondbasis entstehen.

Peking (China). Die China National Space Administration (CNCA) und Roskosmos haben 2021 eine Absichtserklärung zum Bau einer gemeinsame Mondstation unterzeichnet. Auf der Extraterrestrial Construction Conference in China, an der mehr als 100 renommierte Wissenschaftler von Universitäten, Forschungsinstituten und Raumfahrtunternehmen teilnahmen, wurden nun weitere Details zur chinesischen Mondbasis und zu geplanten Mondmissionen öffentlich.

Laut einem Dokument der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas (PDF) möchte das Land in den kommenden Jahren Dutzende Mondmissionen durchzuführen. Dabei soll als erster Meilenstein ein Grundsteinmodul für eine permanente Basis auf dem Erdtrabanten errichtet werden. Das erste Modul der Mondstation soll bis 2028 errichtet werden. Anschließend soll bis 2040 im Rahmen von fünf Missionen der Ausbau zu einer großen Forschungsbasis stattfinden. Finalisiert werden soll die Mondbasis erst 2050. China möchte dann eine große, multifunktionale Mondbasis betreiben, die von internationalen Forschern genutzt werden kann.

3D-Drucktechnologie nutzt Regolith

Als Baumaterial der Mondstation soll primär Mondstaub dienen. Eine Studie des privaten Raumfahrtunternehmen Blue Origin zeigte kürzlich, dass das Mondregolith sogar zur Herstellung von Solarzellen verwendet werden kann. China möchte das Mondregolith als Material für 3D-Drucker nutzen, die daraus Ziegel für die Basis produzieren sollen. Laut Wissenschaftlern der Østfold Universität könnte dabei auch der Urin der Astronauten als Bindemittel zum Einsatz kommen.

Zudem sollen Roboter bei der Konstruktion der geplanten Mondbasis helfen. Diese sind laut Forschern nötig, um eine effiziente und nachhaltige Bauweise zu realisieren, die trotz der problematischen Bedingungen auf dem Erdtrabanten funktioniert.

Geringe Gravitation und Wassermangel

Zu den größten Schwierigkeiten beim Bau der Mondbasis gehören das knappe Wasserangebot, die reduzierte Gravitationskraft, Mondseismische Aktivitäten und die intensive kosmische Strahlung. Trotz dieser erheblichen Schwierigkeiten zeigen sich die Wissenschaftler aus China zuversichtlich, diese Hindernisse erfolgreich zu überwinden.

Für den Betrieb und die dauerhafte Existenz der Mondstation ist eine effektive Energieversorgung von grundlegender Bedeutung. Diese soll durch eine Kombination aus Kernreaktoren und Solarenergie sichergestellt werden. Auch das Unternehmen Rolls-Royce und die National Aeronautics and Space Administration (NASA) haben die Entwicklung von Atomkraftwerken für den Mond angekündigt.

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