Robert Klatt
Die zunehmende Leuchtkraft der Sonne wird das CO₂ auf der Erde abbauen und dadurch die Photosynthese der Pflanzen unmöglich machen. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre und Leben ist nicht länger möglich.
Funabashi (Japan). In der Wissenschaft geht man davon aus, dass die Erde entweder durch einen katastrophalen Asteroideneinschlag oder durch den Klimawandel unbewohnbar werden könnte. Wenn diese Ereignisse ausbleiben, wird die Erde spätestens in fünf bis sieben Milliarden Jahren enden, wenn die Sonne ihren nuklearen Brennstoff aufgebraucht hat und sich in einen Roten Riesen verwandelt.
Forscher der Toho University haben im Fachmagazin Nature Geoscience eine Studie veröffentlicht, laut der das Leben auf dem Planeten bereits deutlich früher enden wird, weil dessen Atmosphäre nicht mehr über ausreichenden Sauerstoff verfügt.
„Simulationen zeigen, dass die sauerstoffreiche Atmosphäre der Erde noch etwa 1,08 Milliarden Jahre bestehen bleibt, bevor eine rapide Sauerstoffreduktion einsetzt.“
Laut der Studie verliert die Erde in rund 1,08 Milliarden Jahre ihre sauerstoffreiche Atmosphäre hauptsächlich, weil die Leuchtkraft der Sonne zunimmt. Es handelt sich dabei um den Beginn des Sterbeprozesses der Sonne.
Dieser Prozess führt dazu, dass auf der Erde mehr CO₂ abgebaut wird. Die Photosynthese der Pflanzen läuft dadurch zunehmend langsamer ab und die Sauerstoffproduktion sinkt. Die Forscher gehen davon aus, dass dieser Prozess in nur wenigen Tausend Jahren dazu führen kann, dass die Atmosphäre einen Großteil ihres Sauerstoffs verliert und die Erde zu einem unbewohnbaren Planeten wird.
„Die Atmosphäre wird in einen Zustand zurückkehren, der dem vor der großen Sauerstoffkatastrophe vor etwa 2,4 Milliarden Jahren ähnelt.“
Die Atmosphäre bestand zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich aus Wasserdampf (80 %), CO₂ (10 %) und Schwefelwasserstoff (5 %) sowie aus Spuren von Stickstoff, Wasserstoff und Helium. Aktuell hat die Atmosphäre einen hohen Sauerstoffanteil (21 %), der das Leben auf dem Planeten ermöglicht.
Angesichts dieser Entwicklung sprechen die Forscher sich dafür aus, dass die Menschheit sich entsprechend vorbereiten sollte. Eine Möglichkeit, die auch bei einem geringen Sauerstoffanteil in der Atmosphäre weiterhin Leben ermöglichen könnte, sind geschlossene Systeme. Außerdem sollten die Menschen nach anderen habitablen Planeten suchen, um das Leben der Erde dorthin umzusiedeln.
Nature Geoscience, doi: 10.1038/s41561-021-00693-5