CO₂-Emissionen und Co.

Sachliche Informationen können auch Klimawandelleugner überzeugen

 Robert Klatt

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Klimaskeptiker, also Menschen, die nicht an den Klimawandel oder den menschlichen Einfluss darauf glauben, können mit gezielten und langfristigen Kommunikationsstrategien überzeugt werden.

Mannheim (Deutschland). In Deutschland und anderen Ländern sind viele Menschen der Ansicht, dass es den Klimawandel nicht gibt oder die CO₂-Emissionen des Menschen nicht für den Klimawandel verantwortlich sind. Wissenschaftler des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) haben im April 2024 eine Studie publiziert, laut der dies bei vielen Klimawandelleugnern nicht am sogenannten „motivated reasoning“ liegt. Dies bedeutet, dass ein Großteil der Klimawandelleugner durch bessere Informationen überzeugt werden kann.

Nun haben auch Forscher der Universität Mannheim eine Studie publiziert, laut der die meisten Klimaskeptiker durch journalistische Beiträge über den Klimawandel von dessen Existenz überzeugt werden können. Am stärksten ist der Effekt von authentischen Informationen laut den Umfragen mit mehreren hundert Teilnehmern aus den U.S.A. bei Personen, die den menschengemachten Klimawandel anzweifeln.

Informationen wirken auch bei Klimaskeptikern

Laut der Publikation im Fachmagazin PNAS Nexus zeigen die Umfragen, dass Informationen die Ansichten von Klimaskeptikern verändern können. Wenn diese Personen mit fundierten Informationen konfrontiert werden, nimmt bei einem Großteil die Besorgnis über den Klimawandel und dessen Auswirkungen zu. Die Studie zeigt jedoch auch, dass Klimaskeptiker zwar oft ihre Meinung ändern, dadurch aber nicht klimafreundlicher leben oder ihre politische Einstellung anpassen.

„Unsere Studie bestand aus einer einzigen Konfrontation mit einer Nachricht über den Klimawandel, und wir konnten zeigen, dass dies ausreicht, um Über­zeugungen zu beeinflussen. Allerdings könnte es für eine Verhaltensänderung erforderlich sein, wiederholt Zugang zu Informationen über den Klimawandel zu erhalten. Dennoch gibt uns die Tatsache Hoffnung, dass selbst als unbeeinflussbar geltende Klimaskeptiker*innen ihre Haltung überdacht haben – was darauf hindeutet, dass sich umwelt­freundliches Verhalten mit der Zeit verbessern könnte.“

Trotzdem zeigt die Studie deutlich, dass Klimaskeptiker gegenüber neuen Informationen offen sind und dass gezielte und langfristige Kommunikationsstrategien ihre Einstellung ändern können. Es ist deshalb von hoher Bedeutung, dass Klimaschutzmaßnahmen in der Öffentlichkeit regelmäßig thematisiert werden und dass skeptische Zielgruppen glaubwürdige Informationen, etwa neue Ergebnisse aus der Wissenschaft über den Klimawandel, erhalten.  

PNAS Nexus, doi: 10.1093/pnasnexus/pgaf084

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