Hohe Emissionen

Rekordanstieg des CO₂-Gehalts in der Atmosphäre gemessen

 Robert Klatt

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Der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre ist laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) so stark gestiegen, wie noch nie zuvor innerhalb eines Jahres seit dem Beginn der Messungen im Jahr 1957. Angesichts dieses Trends ist ein weiteres Voranschreiten des Klimawandels unausweichlich.

Genf (Schweiz). Laut dem letzten Greenhouse Gas Bulletin der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre seit 2004 um mehr als zehn Prozent zugenommen. Nun hat die WMO ihre aktuelle Jahresbilanz zu den CO₂-Emissionen publiziert, laut der die mittlere CO₂-Konzentration der Atmosphäre von 2023 auf 2024 um 3,5 ppm (parts per million) auf 423,9 ppm zugenommen hat. Es handelt sich dabei um den größten Anstieg innerhalb eines Jahres seit dem Beginn der Messungen im Jahr 1957.

Laut den Daten der WMO hat sich die jährliche CO₂-Zuwachsrate von 0,8 ppm in den 1960er-Jahren auf 2,4 ppm im vergangenen Jahrzehnt verdreifacht. Forscher der Harvard University haben kürzlich entschlüsselt, dass das CO₂ in der Atmosphäre quantenphysikalische Prozesse verursacht, die den Klimawandel beschleunigen und zu einer weiteren Erwärmung des Planeten führen. Weil das CO₂ lange in der Atmosphäre verbleibt, beeinflussen die aktuellen Emissionen nicht nur das Klima in den kommenden Jahren, etwa durch eine Zunahme von Wetterextremen, sondern sie haben Effekte für mehrere Jahrzehnte.

„Die durch CO₂ und andere Treibhausgase gespeicherte Wärme heizt unser Klima auf und führt zu extremeren Wetterereignissen.“

Waldbrände im Amazonasgebiet

Die deutliche Zunahme der CO₂-Konzentration geht unter anderem auf die großen Waldbrände zurück, die 2024 unter anderem das Amazonasgebiet getroffen haben. Die hohen Temperaturen haben zudem dafür gesorgt, dass die Pufferwirkung der Ozeane und der Pflanzen an Land abgenommen hat. Laut den Experten der WMO könnte dadurch ein Teufelskreis entstehen, der eine weitere Zunahme der atmosphärischen CO₂-Konzentration auslösen würde.

„Es besteht Sorge, dass terrestrische und marine CO₂-Senken weniger wirksam werden, was dazu führen wird, dass mehr CO₂ in der Atmosphäre verbleibt und so die globale Erwärmung beschleunigt.“

Höhere Methan- und Lachgaskonzentration

Der Bericht zeigt außerdem, dass auch bei den Konzentrationen von Methan und Lachgas neue Rekordwerte erreicht wurden. Methan hat einen großen Anteil am Treibhauseffekt (16 %). Das Gas stammt sowohl aus anthropogenen Quellen wie der Viehzucht und der Nutzung fossiler Brennstoffe (60 %) als auch aus natürlichen Quellen wie Gewässern und Feuchtgebieten. 2024 lag die Methankonzentration bei 1.942 ppb (parts per billion), also rund 166 Prozent über dem vorindustriellen Niveau.

Die Lachgaskonzentration in der Atmosphäre lag 2024 bei 338,0 ppb, also rund 25 Prozent über dem vorindustriellen Niveau. Das drittwichtigste Treibhausgas stammt aus natürlichen Quellen, wird aber auch durch menschliche Aktivitäten wie den Düngemitteleinsatz und die Brandrodung freigesetzt.

Quellen:

Greenhouse Gas Bulletin 21 der World Meteorological Organization (WMO)

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