Wasserkreislauf der Erde

Klimawandel sorgt für mehr Regen in der Sahara

 Robert Klatt

Sahara wird bald deutlich grüner )kcotS ebodAkáwoN šelA(Foto: © 

Der Klimawandel verändert den Wasserkreislauf der Erde stark. In der Sahara, der größten Trockenwüste der Erde, kommt es dadurch bald zu deutlich mehr Regen.

Chicago (U.S.A.). Die Sahara ist mit einer Fläche von rund 9,2 Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Erde und eine der trockensten Regionen der Erde. In der Wüste, die sich über elf Staaten Nordafrikas erstreckt, fallen im Mittel nur acht Zentimeter Regen pro Jahr. Diese minimalen Regenmengen reichen kaum für Pflanzenwachstum und sorgen für extrem trockene Bedingungen, in denen nur wenige Menschen dauerhaft leben.

Forscher der University of Illinois Chicago (UIC) haben nun eine Studie publiziert, laut der die Regenmengen in der Sahara bis zur zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts deutlich zunehmen. Dies liegt am Klimawandel, der mit seinen höheren Temperaturen dafür sorgt, dass mehr Wasser verdampft und anschließend abregnet. Außerdem kann die Atmosphäre bei höheren Temperaturen mehr Wasser speichern und die atmosphärische Zirkulation verändert sich durch den Klimawandel. In der Sahara steigen die Niederschlagsmengen dadurch stark. Zudem nehmen die Regenmengen auch in Südost- und Südzentralafrika merklich zu.

„Veränderte Niederschlagsmuster werden Milliarden von Menschen betreffen, sowohl innerhalb als auch außerhalb Afrikas. Wir müssen beginnen, uns auf diese Veränderungen vorzubereiten, von Hochwasserschutzmaßnahmen bis zu dürreresistenten Nutzpflanzen.“

Zusammenhänge von Temperaturen und Regen

Laut den Autoren ist es entscheidend, die Zusammenhänge zwischen steigenden Temperaturen und Regenfällen besser zu verstehen, um frühzeitig Anpassungsstrategien für betroffene Regionen zu entwickeln. Die Forscher haben für ihre Studie 40 komplexe Klimamodelle verwendet, mit denen sie die Niederschläge in Afrika für den Zeitraum 2050 bis 2099 simuliert und mit den realen Niederschlägen aus dem Zeitraum 1965 bis 2014 verglichen haben.

„Das Verständnis der physikalischen Mechanismen hinter den Niederschlagsveränderungen ist entscheidend, um Anpassungsstrategien zu entwickeln, die sowohl feuchteren als auch trockeneren Zukunftsszenarien standhalten.“

Dabei haben sie ein Szenario mit moderaten Treibhausgasemissionen und ein Szenario mit sehr hohen Treibhausgasemissionen verwendet. In beiden Szenarien kommt es laut den Klimamodellen zu einer starken Zunahme der Niederschläge über Afrika. Die Niederschlagsmengen steigen vor allem in der Sahara (+ 75 %), in Südostafrika (+ 25 %) und in Südzentralafrika (+ 17 %) stark. Im Südwesten Afrikas nehmen sie hingegen leicht ab (- 5 %).

„Die Sahara dürfte ihre historischen Niederschlagsmengen nahezu verdoppeln, ein erstaunlicher Befund für eine so trockene Region. Zwar stimmen die meisten Modelle in der Tendenz überein, dass es feuchter wird, doch die genaue Regenmenge bleibt unsicher. Die Verbesserung dieser Modelle ist entscheidend, um Vertrauen in regionale Prognosen zu schaffen.“

Quellen:

Pressemitteilung der University of Illinois Chicago (UIC)

Studie im Fachmagazin npj Climate and Atmospheric Science, doi: 10.1038/s41612-025-01123-8

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