Mehr Hitzetage

Klimawandel erhöht Risiko für Schwangerschaftskomplikationen

 Robert Klatt

Hitzetage sind gefährlich für Schwangere )kcotS ebodAhsurats(Foto: © 

Schwangerschaftskomplikationen, vor allem Frühgeburten, treten an Hitzetagen vermehrt auf. Durch den Klimawandel sind die hohen Temperaturen auch in Deutschland immer häufiger.

Princeton (U.S.A.). In den kommenden Jahrzehnten kommt es durch den Klimawandel deutlich öfter zu Hitzewellen und Hitzetagen. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben bereits 2023 eine Studie publiziert, laut der sich die hohen Temperaturen negativ auf Schwangerschaften auswirken können. In Deutschland könnten sich deshalb bis 2033 Frühgeburten verdoppeln.

Wissenschaftler von Climate Central haben nun erneut untersucht, wie sich Hitzetage auf Schwangere auswirken. Als Hitzetage definiert sind Tage, deren Höchsttemperatur 95 Prozent der zuvor lokal gemessenen Temperaturen übertrifft. Laut den Ergebnissen der Studie ist das Risiko für Frühgeburten und andere Schwangerschaftskomplikationen an diesen Tagen ebenfalls deutlich erhöht.

„Schon ein einziger Tag mit extremer Hitze kann das Risiko für schwere Schwangerschaftskomplikationen erhöhen.“

Verdoppelung der Hitzetage in Deutschland

Laut Climate Central gibt es in Deutschland im Mittel seit 2020 22 Hitzetage pro Jahr. Der menschliche Anteil an der Erderwärmung, für den laut Forschern des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) größtenteils die reichsten zehn Prozent verantwortlich sind, ist für zwölf der 22 Hitzetage verantwortlich. Ohne den Anteil der Menschen am Klimawandel gäbe es in Deutschland also nur zehn Hitzetage mit einem besonders hohen Risiko für Schwangerschaftskomplikationen.

In einem Großteil der 247 untersuchten Länder und Regionen (90 %) ist die Anzahl der Hitzetage durch den menschlichen Anteil an der Erderwärmung von 2020 bis 2024 ebenfalls mindestens doppelt so stark gestiegen, wie es ohne Menschen der Fall wäre. In etwa einem Drittel der Länder und Regionen hat der menschliche Einfluss auf das Klima in diesem relativ kurzen Zeitraum dazu geführt, dass es einen ganzen Monat mit zusätzlichen Hitzetagen gibt.

Länder mit schlechter Gesundheitsversorgung

Die zusätzlichen Hitzetage und das daraus resultierende höhere Risiko für Schwangerschaftskomplikationen trifft vor allem Frauen in ärmeren Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung, etwa in Südostasien, der Karibik, in Zentral- und Südamerika und Subsahara-Afrika.

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