Robert Klatt
Die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor sind in der Europäischen Union (EU) bisher kaum gesunken. Die Europäische Kommission (EK) plant deshalb, dass gewerbliche Neuzulassungen ab 2030 nur noch Elektroautos sein dürfen. In Deutschland entfallen darauf etwa zwei Drittel aller Neuwagen.
Brüssel (Belgien). Die Europäische Union (EU) hat in den letzten 30 Jahren die CO₂-Emissionen in vielen Bereichen deutlich reduziert. Im Verkehrssektor sind die Emissionen jedoch bisher kaum gesunken, was unter anderem daran liegt, dass die CO₂-Emissionen der Autos trotz der effizienten Technik nicht sinken. Eine potenzielle Lösung, die die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors deutlich reduzieren kann, ist ein höherer Anteil an Elektroautos. Die Herstellung ist zwar CO₂-intensiver als die Produktion eines ähnlichen Verbrenners, Elektroautos haben aber nach 17.000 gefahrenen Kilometern einen hohen CO₂-Vorteil.
Nun ist bekannt geworden, dass die Europäische Kommission (EK) aktuell daran arbeitet, dass neue Firmen- und Mietwagen ab 2030 ausschließlich Elektroautos sein dürfen. Laut einem Sprecher der Behörde geht dieser Plan unter anderem auf den Wunsch der Autoindustrie zurück, die von der EU präzise CO₂-Normen für Unternehmensflotten gefordert hat. Eine finale Entscheidung wurde aber bisher nicht getroffen und es wurden bisher keine Details publiziert.
„Es wurden keine Entscheidungen auf politischer Ebene getroffen.“
Sollte die EK eine entsprechende Entscheidung fällen, hätte dies in Deutschland einen großen Einfluss, weil etwa zwei Drittel der Neuzulassungen gewerblich sind. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat auf die drohende Elektroautopflicht mit Kritik reagiert und lehnt die geplante Regulierung ab.
„Neue Vorgaben – wie die diskutierte E-Auto-Pflicht für Unternehmensflotten oder Mietwagenanbieter ab dem Jahr 2030 – zeigen, dass die notwendige Erkenntnis, bei den Rahmenbedingungen nachzubessern, in Brüssel noch immer nicht angekommen ist.“
Dass die Pläne der EU umgesetzt werden, ist aber ohnehin sehr unwahrscheinlich, weil weder im Europaparlament noch in den Regierungen der Nationalstaaten eine entsprechende Mehrheit dafür vorhanden ist.