Stirnband mit KI

Start-up möchte Menschen Klarträume ermöglichen

Robert Klatt

Stirnband zum luziden Träumen )citehporP(Foto: © 

Ein Start-up entwickelt ein spezielles Stirnband, das mit gezielten Ultraschallsignalen das Gehirn stimulieren soll, damit Menschen luzide Träume erleben können.

(U.S.A.). Bei Klarträumen, die in der Forschung auch als luzide Träume bezeichnet werden, sind sich Menschen bewusst, dass sie träumen. Weil sie trotzdem nicht aufwachen und ihren Klartraum lenken können, entsteht ein intensives und reales Gefühl. In Deutschland hat laut einer im Fachmagazin Perceptual and Motor Skills etwa die Hälfte der Erwachsenen bereits einen Klartraum erlebt.

Das Start-up Prophetics möchte dies zeitnah ändern und entwickelt dazu ein Stirnband, das Menschen mit gezielten Ultraschallsignalen, die durch eine Künstliche Intelligenz (KI) kontrolliert werden, dabei helfen soll, luzide Träume zu erleben.

Ultraschallsignale für luzide Träume

Prophetics nutzt für die Entwicklung ihres Stirnbands „Halo“, bei dem es sich um das „weltweit erste tragbare Gerät zur Stabilisierung luzider Träume“ handeln soll, Daten des Donders Centre for Cognition. Die Forscher des Instituts haben ermittelt, welche Gamma-Frequenzen beim luziden Träumen auftreten. Gamma-Frequenzen sind die schnellsten messbaren Gehirnwellenfrequenzen und an Anzeichen für eine hohe Aktivität im präfrontalen Cortex, der mit Klärträumen in Verbindung stehen soll.

Das Stirnbands soll erkennen, wann sich ein Menschen in seinen Schlafstadien im sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) befindet. Anschließend soll das Stirnbands mit Ultraschallsignalen Klarträume auslösen und stabilisieren.

Ob diese Methode tatsächlich funktioniert, ist bisher aber unklar und wird von Prophetics noch gemeinsam mit Wissenschaftlern der Uni Radboud untersucht. Außerdem ist an der Entwicklung das Unternehmen Card79 beteiligt, das auch die Hardware für Elon Musks Gehirn-Computer-Schnittstellenfirma Neuralink entworfen und gebaut hat.

Auslieferung ab 2025

Obwohl das Produkt des Start-up Prophetics sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, konnten die Gründer in der ersten Finanzierungsrunde bereits 1,1 Millionen Dollar einwerben. Zu den Investoren gehören unter anderem der Scout Fund von a16z und die BoxGroup.

Ein Prototyp des Stirnbands soll noch 2023 vorgestellt werden. Der vollständige Test des Prototyps soll bis zum dritten oder vierten Quartal 2024 erfolgen. Die Auslieferung soll bereits 2025 beginnen. Interessenten können sich das Halo gegen eine Anzahlung von 100 Dollar reservieren. Den Preis hat Prophetics bisher nicht bekanntgegeben. Zu erwarten sind 1.500 bis 2.000 Dollar.

Perceptual and Motor Skills, doi: 10.2466/09.PMS.112.1.104-108

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