Robert Klatt
Das Start-up Modvion hat in Schweden das höchste Holzwindkraftwerk der Welt errichtet. Laut dem Unternehmen hat das modulare System große Vorteile gegenüber Anlagen aus Stahl.
Skara (Schweden). In den letzten Jahren haben mehrere Unternehmen Windkraftwerke aus Holz entwickelt. Diese konnten sich am Markt bisher aber nicht durchsetzen. Das schwedische Start-up Modvion möchte dies mit einem modularen Windkraftwerk aus Holz ändern, das bei gleichem Gewicht stabiler als Stahl ist. Im August 2023 hat das Start-up in Kooperation mit dem Unternehmen Varberg Energi mit dem Bau der ersten Anlage in Skara begonnen.
Laut einem Bericht der BBC ist das Holzwindkraftwerk nun in Betrieb gegangen. Die unkonventionelle Konstruktion ist inklusive der Flügelspitze rund 150 Meter hoch. Der Turm erreicht eine Höhe von 105 Metern und ist damit über 30 Meter höher als alle zuvor errichteten Windkraftwerke aus Holz. Laut dem Start-up eignet sich das modulare System zum Bau von Windkraftanlagen mit einer Maximalhöhe von 1.500 Metern.
Die Turmkonstruktion des Start-ups Modvion besteht aus 144 Schichten Furnierschichtholz. Sie hat laut dem Unternehmen im Vergleich zu herkömmlichen Stahltürmen mehrere Vorteile, darunter vor allem die Nachhaltigkeit. Weil das Material im Wachstum CO₂ speichert, hat das innovative Windkraftwerk aus Holz eine positive Klimabilanz. Außerdem können die Module dank ihres geringen Gewichts einfach transportiert werden und lassen sich recyceln, etwa als Baumaterial für Häuser.
Die 2-Megawatt-Turbine des Kraftwerks stammt vom dänischen Windkraftunternehmen Vestas. Es handelt sich bei der Anlage um die Kombination einer Vestas-Turbine und eines Holzwindkraftwerks von Modvion. Die Anlage kann Strom für mehrere Hundert Haushalte produzieren.
Anna Borg, die Geschäftsführerin von Modvion, bezeichnet das Projekt als bedeutenden Schritt für Schweden als Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien. Bis 2045 möchte das Land komplett auf fossile Brennstoffe verzichten. Das Unternehmen Modvion plant, die Produktion seiner Windkrafttürme aus Holz in naher Zukunft deutlich zu erhöhen. In einer neu zu errichtenden Fabrik ist das Ziel, bis zum Jahr 2027 jährlich bis zu 100 dieser Türme herzustellen.
