Start-up Destinus

Hyperschall-Wasserstoffjet soll Reisen mit über 6.000 km/h ermöglichen

Robert Klatt

Prototyp „Eiger“ von Destinus )hc.sunitsedsunitseD(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Das Start-ups Destinus entwickelt einen Hyperschall-Wasserstoffjet, der emissionsfreies Reisen mit über 6.000 km/h ermöglichen soll
  • Um die Geschwindigkeit zu erreichen, muss das Flugzeug am oberen Rand der Erdatmosphäre (Mesosphäre) in 50 Kilometer Höhe fliegen
  • Die Entwicklung soll bis Ende dieses Jahrzehnts angeschlossen sein

Ein Hyperschall-Wasserstoffjet des Start-ups Destinus soll emissionsfreies Reisen mit über 6.000 km/h ermöglichen. Ein Prototyp wurde bereits erfolgreich getestet.

Payerne (Schweiz). Hyperschallgeschwindigkeit (Hyperschall) bezeichnet in der Luft- und Raumfahrt eine Überschallgeschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit (6.175 km/h). Bisher wird Hyperschall fast ausschließlich im militärischen Bereich, etwa bei chinesischen Hyperschallraketen oder bei einem Hyperschalltransportsystem für das US-Militär, verwendet.

Das Schweizer Start-up Destinus entwickelt hingegen ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug für die zivile Nutzung. Laut dem Physiker und Gründer des Unternehmens Mikhail Kokorich ist es das Ziel von Destinus Flugzeiten deutlich zu verkürzen. Der Hyperschall-Wasserstoffjet soll Mach 5 (6.175 km/h) erreichen. Ein Flug von Frankfurt am Main nach New York wäre damit in 90 Minuten möglich.

Flug am oberen Rand der Erdatmosphäre

Um eine so hohe Geschwindigkeit erreichen zu können, muss der Hyperschalljet in am oberen Rand der Erdatmosphäre (Mesosphäre) in 50 Kilometer Höhe fliegen. Herkömmliche Passagierflugzeuge mit Düsenantrieb haben eine Flughöhe zwischen neun und 12 Kilometern. Die deutlich höhere Flughöhe des Hyperschall-Wasserstoffjets ist nötig, weil der Luftwiderstand dort deutlich geringer ist.

Weil der Hyperschalljet ausschließlich flüssigen Wasserstoff als Treibstoff verwendet, kann er klimaneutral sein. Er verursacht laut Destinus überdies keinen Lärm und kann bei herkömmliche Flughäfen starten und landen.

Prototypen erfolgreich getestet

Prototypen des Hyperschalljets erprobt das Start-up Destinus bereits seit einigen Jahren auf einem Flughafen in der Nähe von München. Laut einer Pressemitteilung stammt das dazu erforderliche Kapital unter anderem von der spanischen Regierung, die die Entwicklung mit zwölf Millionen Euro fördert.

„Wir freuen uns sehr darüber, diese Zuschüsse erhalten zu haben. Mit diesen Zuschüssen werden wasserstoffbasierte Lösungen für die Mobilität in der Luftfahrt einen Schritt näher an die Realität heranrücken.“

Destinus geht davon aus, dass der erste Hyperschall-Wasserstoffjet des Unternehmens 25 Passagiere bis zu 7.500 Kilometer weit befördern kann. Die Entwicklung soll bis Ende dieses Jahrzehnts angeschlossen sein. Danach sollen größere Modelle folgen, mit denen bis zu 100 Menschen transportiert werden können.

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