240 Megawattstunden

Batterietanker soll Strom über die Weltmeere transportieren

Robert Klatt

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Das japanische Unternehmen PowerX hat einen Batterietanker konzipiert, der wie ein Öltanker große Mengen Energie über die Weltmeere transportieren soll.

Tokio (Japan). Die Stromproduktion per Wind- und Solarkraft ist nicht in allen Regionen der Erde gleich effizient. Es müssen daher Technologien geschaffen werden, mit denen die elektrische Energie vom Produktionsort zum Verbraucher transportiert werden kann. Das japanische Unternehmen PowerX hat dazu einen 140 Meter langen Batterietanker konzipiert, der wie ein Öltanker große Mengen Energie über die Weltmeere transportieren soll.

Der von PowerX vorgestellte Tanker X ist ein experimentelles Modell, welches dazu ausgelegt ist, bis zu 240 Megawattstunden an Energie zu speichern. Trotzdem bleibt die aktuelle Einsatzdistanz dieses Modells beschränkt. Der Einsatz ist bisher bei maximal Kilometern Fahrstrecke rentabel.

Bessere Akkutechnologie nötig

Die Fortschritte in der Akkutechnologie könnten zukünftig zu einer erweiterten Reichweite der Elektrizitätstanker führen. Allerdings muss der Tanker X zunächst seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Fertigstellung dieses innovativen Modells ist für 2025 geplant, wobei die ersten globalen Testläufe im darauffolgenden Jahr angesetzt sind.

Unterschiedliche Stromtanker geplant

Laut New Atlas ist der Tanker X lediglich ein Exemplar innerhalb einer Flotte von Energiespeicherschiffen, die unterschiedlichen Größen und Zwecken gerecht werden sollen. Das Spitzenmodell der Serie bietet eine beeindruckende Speicherkapazität von zwei Gigawattstunden.

Anhand einer hypothetischen Berechnung demonstrieren sie, dass ein Elektrizitätstransportschiff der Dimensionen des Tanker X jährlich etwa 4.190 Gigawattstunden Energie von Hokkaido nach Aomori übertragen könnte, eine Distanz von etwa 100 Kilometern. Die Kosten für diesen Transport würden sich auf ungefähr 0,17 Dollar pro Kilowattstunde belaufen. Im Vergleich dazu liegt der durchschnittliche Preis für Elektrizität in Japan bei 0,25 Dollar pro Kilowattstunde.

Alternative zu Unterseekabeln in problematischen Regionen

PowerX erklärt, dass der Batterietanker in problematischen Regionen eine Alternative zu Unterseekabeln ist. In diesem Kontext weist das Unternehmen darauf hin, dass Japan von tiefen Ozeanen umgeben und zudem erdbebengefährdet ist. Stromkabel lassen sich daher nur mit hohem Aufwand verlegen.

Ein weiterer Pluspunkt beim Stromtransport per Schiff besteht darin, dass es keine längeren Unterbrechungen gibt, wie es bei einer Beschädigung eines Unterwasserkabels der Fall wäre. Zudem wären für die Kabelverlegung aufwendige und kostspielige Infrastrukturen wie Umspannstationen und Hochspannungsanschlüsse erforderlich.

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