Zigaretten

Nichtrauchen verbessert psychische Gesundheit

Robert Klatt

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Bereits ein Rauchstopp von nur sechs Wochen reduziert Ängste, Depressionen und andere physische Probleme nachweislich.

Bath (England). Mit dem Rauchen aufzuhören, ist nicht nur für den Körper positiv, sondern verbessert laut einer Metastudie der University of Bath auch die seelische Gesundheit des Menschen. Die Arbeitsgruppe um Gemma Taylor hat für ihren in der Cochrane Database of Systematic Reviews veröffentlichten Übersichtsartikel 102 Studien mit insgesamt 170.000 Probanden ausgewertet.

Dabei fanden sie heraus, dass bei Menschen, die mindestens sechs Wochen mit dem Rauchen aufgehört haben, psychische Probleme Stress und Ängste nachweislich zurückgingen. Dies traf auch auf Probanden mit psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen zu, die den Tabakkonsum als Selbstmedikation nutzten und aus Angst vor einer Verschlimmerung der Krankheit eigentlich nicht mit dem Rauchen aufhören wollten.

Gemma Taylor: „Aus unseren Erkenntnissen geht hervor, dass der Zusammenhang zwischen der Raucherentwöhnung und der Stimmung bei einer Reihe von Menschen ähnlich zu sein scheint, und vor allem gibt es keine Hinweise darauf, dass sich der Gesundheitszustand von Menschen mit psychischen Erkrankungen verschlechtert, wenn sie mit dem Rauchen aufhören“

Sozialleben durch Rauchverzicht nicht beeinflusst

Auch das von Rauchern oft angeführte Argument, laut dem ein Rauchstopp das Sozialleben verschlechtert und zu mehr Einsamkeit im Leben führt, wurde durch die im Rahmen der Metastudie analysierten Daten widerlegt. Insgesamt nimmt das seelische Wohlbefinden durch die Rauchentwöhnung aber nur in einem geringen Umfang zu.

Gemma Taylor: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein Rauchstopp im Durchschnitt mit kleinen bis mäßigen Verbesserungen der Stimmung verbunden war.“

Weiteres Argument für Rauchstopp

Auch wenn Raucher weiterhin vor allen aufgrund der körperlichen Aspekte und nicht wegen der seelischen Auswirkungen versuchen sollten, ihre Sucht zu beendet, liefert die nun veröffentlichte Metastudie ein weiteres Argument für einen Rauchstopp.

Deborah Arnott, Action on Smoking and Health (ASH): „Nach dem Jahr, das wir alle hinter uns haben, könnten einige Raucher das Gefühl haben, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Aufhören ist. Das Gegenteil ist der Fall. Lassen Sie das Rauchen hinter sich und eine bessere Zukunft winkt. Die Verwendung von Nikotinersatzprodukten, sei es in Form von Pflastern, Kaugummis oder Vapes, kann helfen, mit den Entzugserscheinungen umzugehen, die höchstens einige Wochen andauern. Seien Sie zuversichtlich, dass Sie, sobald Sie das Rauchen hinter sich gelassen haben, nicht nur gesünder und wohlhabender sein werden, sondern sich auch glücklicher fühlen.“

Cochrane Database of Systematic Reviews, doi: 10.1002/14651858.CD013522.pub2

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