48.700 Euro

Wie viel kostet ein Elektroauto in Deutschland?

Robert Klatt

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Elektroautos werden von Kritikern oft als „zu teuer“ bezeichnet. Eine Studie hat nun ermittelt, wie viel die Anschaffung eines Elektroautos im Durchschnitt kostet.

Bergisch Gladbach (Deutschland). Eine Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) hat kürzlich die Total Costs of Ownership (TCO), also die Kosten über die Gesamtnutzungsdauer, von Elektroautos untersucht. Die Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) kam zu dem Ergebnis, dass die TOC bei Elektroautos trotz der höheren Strompreise und des reduzierten Umweltbonus geringer sind als bei vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotor. Kritiker von Elektroautos bezeichnen diese trotzdem noch immer als „zu teuer“. Vor allem die vermeintlich höheren Anschaffungskosten machen laut ihnen den Kauf eines Elektroautos unattraktiv.

Wissenschaftler des Center of Automotive Management (CAM) haben deshalb untersucht, wie viel die die Anschaffung eines Elektroautos in Deutschland im Mittel kostet. Sie haben dazu die Listenpreise aller 78 vollelektrischen Pkw-Modelle erfasst.

Elektroautos kosten im Mittel 48.700 Euro

Im Durchschnitt kostet ein neu zugelassenes Elektroauto 48.700 Euro. Wenn man sich jedoch auf kleinere Fahrzeugklassen wie Mini-, Klein- und Kompaktwagen konzentriert, reduziert sich dieser Durchschnittspreis auf etwa 32.155 Euro. Trotzdem dominieren SUVs den Elektroautomarkt mit mehr als 43 Prozent der Neuzulassungen und haben dabei einen durchschnittlichen Preis von rund 47.627 Euro. Laut Studienleiter Stefan Bratzel ist bei den Preisen von Elektroautos noch deutlich Spielraum nach unten.

„Durch den Marktführer Tesla wurde ein weltweiter Preiskampf ausgelöst, der längerfristig zu niedrigeren Einstiegspreisen führen wird.“

Das CAM prognostiziert für das laufende Jahr einen Anstieg der Neuzulassungen reiner Elektroautos in Deutschland um 17 Prozent, was einer Gesamtzahl von 550.000 Fahrzeugen entspricht.

„Die Elektromobilität in Deutschland und China entwickelt sich weiter überdurchschnittlich zum Gesamtmarkt.“

In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 wurden in Deutschland annähernd 95.000 reine Elektroautos (BEV) neu angemeldet, was einem Anstieg von 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies hat dazu geführt, dass BEVs nun 14 Prozent aller Neuzulassungen ausmachen. Im Gegensatz dazu sank der Anteil der Plug-in-Hybride (PHEV) aufgrund des Endes des Förderprogramms auf 5,6 Prozent, was 37.545 Fahrzeugen entspricht.

Elektroautos aus China holen auf

Erstmals in der Liste der zehn meistverkauften Hersteller in Deutschland taucht der chinesische Hersteller MG Roewe auf, mit 3.117 verkauften Elektrofahrzeugen. Tesla hält die Spitzenposition mit 20.655 neu zugelassenen Fahrzeugen, gefolgt von VW mit 13.443, Audi mit 7.637, Mercedes mit 7.298, Hyundai mit 5.394, BMW mit 4.334, Smart mit 3380 und Fiat mit 3.125 Fahrzeugen.

Laut CAM beträgt die durchschnittliche Reichweite von Mini-, Klein- und Kompaktwagen unter den 78 BEV-Modellen in ihrer höchsten Ausstattungsvariante rund 342 Kilometer, während sie bei Fahrzeugen der oberen Mittel- und Oberklasse im Durchschnitt 553 Kilometer beträgt. Das Gewicht der Fahrzeuge variiert je nach Segment zwischen 1,5 Tonnen für kleinere Modelle und über zwei Tonnen für mittlere SUVs.

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