Wind- und Solarkraft

Energiewende sorgt für Millionengewinne bei Bürgern

 Robert Klatt

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Die Dezentralisierung der Stromproduktion sorgt dafür, dass die hohen Gewinne nicht mehr nur bei Konzernen landen, sondern dass auch viele lokale Unternehmen und Bürger davon profitieren.

Saarbrücken (Deutschland). Die Energiewende ermöglicht eine Dezentralisierung der Stromproduktion, weil statt großer zentraler Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke viele kleine regionale Wind-, Solar- und Wasserkraftwerke den Strom produzieren. Bürger, Kommunen und Unternehmen, die zuvor ihren Strom von Konzernen beziehen mussten, können dadurch selbst zum Stromproduzenten werden.

Forscher des Instituts für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw saar) haben nun für den Landesverband Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. (LEE) untersucht, welche finanziellen Auswirkungen diese Entwicklung für das Bundesland Rheinland-Pfalz (RLP) hat.

Nettowertschöpfung von 930 Millionen Euro

Laut der Analyse hat RLP 2022 durch die Erträge aus der Stromproduktion, Investitionen in die Installation und Wartung von Wärmepumpen, Solarkraftwerken und Windkraftanlagen und Pachtverträge für die Flächen eine Nettowertschöpfung von 930 Millionen Euro erzielt. Die Bürger haben davon rund 656 Millionen Euro erhalten. In den kommenden Jahren wird sowohl die Nettowertschöpfung als auch der Gewinn der Bürger weiter zunehmen.

„In Rheinland-Pfalz ergibt sich für 2022 eine Nettowertschöpfung durch erneuerbare Energien von etwa 930 Millionen Euro. Nach der Szenarienberechnung steigt sie bis 2030 auf 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro an. In 2022 flossen davon rund 656 Millionen Euro an Bürgerinnen und Bürger, in 2030 werden es voraussichtlich 720 bis 850 Millionen Euro sein.“

Kleine Solarkraftwerke mit hohem Anteil

Den größten Anteil an der Nettowertschöpfung haben laut der Studie kleine Solarkraftwerke und Wärme aus erneuerbaren Energien. Große Solaranlagen und Windkraftanlagen haben ebenfalls stark zur Nettowertschöpfung beigetragen. 2022 entfielen allein auf Pachtzahlungen für Flächen der Windkraftanlagen 64 Millionen Euro und auf die Gewerbesteuer 38 Millionen Euro. Bis 2030 sollen die Pachten der Windkraftanlagen auf bis zu 93 Millionen Euro und die Gewerbesteuer auf bis zu 50 Millionen Euro steigen.

Die Studienautoren erklären, dass die Ergebnisse somit klar belegen, dass die lokale Wirtschaft vom Ausbau der erneuerbaren Energien profitiert. Sie sprechen sich deshalb dafür aus, Maßnahmen wie die Bürgerenergie weiter zu fördern, damit ein noch höherer Anteil der Nettowertschöpfung vor Ort bleibt und nicht an Investoren und Betreiber aus anderen Regionen abfließt.

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