Gesamtkosten

Elektroautos haben hohes Sparpotenzial in Deutschland

Robert Klatt

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Die monatlichen Gesamtkosten eines Elektroautos sind in Deutschland deutlich niedriger als bei einem vergleichbaren Verbrenner.

Hamburg (Deutschland). In Deutschland wurden 2021 etwa 2,6 Millionen Neuwagen zugelassen. Ein Großteil (85 %) davon waren Diesel und Benziner. Eine Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace (PDF) kam nun zu dem Ergebnis, dass die Gesamtkosten für ein Elektroauto in vielen Fällen deutlich niedriger wären. Als Datenbasis der Berechnung diente der Kostenvergleich des ADAC (PDF).

Ein Haushalt, der statt eines VW Golf 2.0 TSI (Platz eins der 2021 meistverkauften Automodelle) einen vergleichbar großen VW ID.3 kauft, spart demnach im Monat etwa 180 Euro. Wird statt eines VW Tiguan 2.0 TDI (Platz drei der 2021 meistverkauften Automodelle) ein VW ID.3 gekauft, liegt die Ersparnis pro Monat bei 300 Euro.

Entlastungen der Bundesregierung

Diese Berechnung berücksichtigt bereits die kürzlichen Entlastungen der Bundesregierung auf Energiepreise, in deren Rahmen der Benzinpreis vorübergehend um 30 Cent pro Liter und die Dieselpreise um 14 Cent pro Liter gesenkt wurden. Angesetzt wurde für die Berechnung ein Literpreis von 2 Euro für Superbenzin und 1,84 Euro für Diesel. Sobald die Steuersenkungen entfallen, sind die Einsparpotenziale der Elektroautos noch höher.

700 Euro Einsparpotenzial für Singles

Laut der Pressemitteilung von Greenpeace kann ein Alleinstehender bei den aktuellen Preisvorteilen im Monat bis zu 700 Euro sparen, wenn er keinen Neuwagen mit Verbrennungsmotor kauft, sondern stattdessen die Wege mit dem Fahrrad, ÖPNV und der Bahn zurücklegt. Bei einem Zweipersonenhaushalt spart der Verzicht auf ein Auto etwa 500 Euro im Monat.

Lediglich bei Familien mit zwei Kindern über 14 Jahren ist ein Elektroauto oder ein Verbrenner in den meisten Fällen günstiger als die Nutzung des ÖPNV und der Bahn. „Wer nicht vollständig auf das Auto verzichten will oder kann, fährt mit einem Elektroauto oder der Kombination aus Rad, Bahn und gelegentlichem Carsharing günstiger als mit einem neuen Benziner oder Diesel“, so Stephan.

Höhere Entlastung durch Solarstrom

„Wer heute noch einen Verbrenner kauft, kettet Deutschland weiter an Öllieferanten wie Russland und ignoriert, dass sich mit sauberen Lösungen viel Geld sparen lässt. Niemand sollte darauf zählen, dass die Spritpreise nach einem Ende des Kriegs in der Ukraine deutlich sinken. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Ausstieg aus dem klimaschädlichen Verbrenner – für die EU und für jeden einzelnen“, erklärt Benjamin Stephan, Verkehrsexperte von Greenpeace.

Noch höher ist das Sparpotenzial, wenn das Elektroauto mit überschüssigen Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage geladen werden kann. Wenn die Hälfte des benötigten Stroms vom eigenen Hausdach kommt, erhöht dies laut Greenpeace den Kostenvorteil eines Elektroautos um 30 Euro pro Monat.

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