Subventionen nötig

Deutschland verfehlt Elektroauto-Ziele deutlich

Robert Klatt

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In Deutschland sollen laut den Plänen der Bundesregierung bis 2030 15 Millionen Elektroautos zugelassen sein. Realistisch sind acht Millionen Elektroautos, wenn es keine entsprechenden Förderprogramme gibt.

Bergisch Gladbach (Deutschland). In Deutschland sollen laut den Klimazielen der Bundesregierung bis 2030 15 Millionen Elektroautos zugelassen sein. Eine Studie des Wuppertal Instituts zeigte kürzlich, dass diese Anzahl nicht ausreicht und eigentlich deutlich mehr Elektroautos nötig sind, um die geplante Emissionsreduktion zu erreichen. Nun kam eine Studie des Center of Automotive Management (CAM) zum Ergebnis, dass selbst das geringere Ziel der Bundesregierung weit verfehlt wird.

Die Forscher um Stefan Bratzel sind deshalb überzeugt, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die politischen Ziele zu erreichen. Aktuell fördert Deutschland den Kauf eines Elektroautos noch mit 4.500 Euro. Gewerbliche Käufer, die etwa zwei Drittel der Neuzulassungen ausmachen, erhalten diese Subvention ab dem 1. September 2023 nicht mehr. Zudem wird der Bonus auch für Privatkunden ab dem 1. Januar 2024 auf 3.000 Euro reduziert.

Batterieautos (BEV) in Deutschland

Im ersten Halbjahr ist die Anzahl der Batterieautos (BEV) in Deutschland auf fast 1,2 Millionen angewachsen, was bei insgesamt 49 Millionen Autos einem Prozentsatz von 2,4 entspricht. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes wurden in diesem Zeitraum 220.000 neue BEVs zugelassen.

Bratzel betont, dass dieses Jahr 750.000 neue BEVs notwendig wären, um das gewünschte Wachstum zu erreichen. Es sind aber lediglich 450.000 Neuzulassungen realistisch. Auf dieser Wachstumsbahn könnten bis 2030 sieben bis acht Millionen Elektroautos auf den Straßen sein, was nur die Hälfte des Regierungsziels darstellt.

Verlängerung der Subventionen

Obwohl eine Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) zeigte, dass die Total Costs of Ownership (TCO) bei Elektroautos bereits geringer sind als bei Verbrennern, scheint es so, als ob die Ziele der Bundesregierung nur durch entsprechende Förderprogramme erreicht werden können. Reinhard Zirpel, der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) fordert deshalb eine Verlängerung der Subventionen.

„Der Markt für E-Pkw erreicht 2023 bis dato nur in etwa das Vorjahresniveau. Elektromobilität ist noch kein Selbstläufer.“

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