Robert Klatt
In deutschen Unternehmen wird die Vier-Tage-Woche im 100-80-100-Modell erprobt. Die Mitarbeiter erhalten trotz der reduzierten Arbeitszeit ihr volles Gehalt.
Münster (Deutschland). Die Wissenschaft hat die Auswirkungen einer Vier-Tage-Woche bisher nur in kleinen Pilotprojekten untersucht. Eine Studie aus Island zeigte etwa, dass die reduzierte Arbeitszeit zu einer Zunahme der Produktivität führen kann. Um Erkenntnisse zum neuen Arbeitsmodell zu erlangen, führt das Unternehmen Intraprenör deshalb in Kooperation mit der Universität Münster eine Studie durch, an der 45 Unternehmen aus Deutschland teilnehmen.
Das Ziel der Studie ist es sowohl Auswirkungen auf die Produktivität als auch auf die Arbeitnehmer zu untersuchen. Zudem möchten die Unternehmen durch die Vier-Tage-Woche für Fachkräfte erhöhen, um in vielen Bereichen, darunter in der Informations- und Telekommunikationsbranche, eine große Konkurrenz herrscht.
In einem Großteil der Unternehmen beginnt die Vier-Tage-Woche heute. Ein Teil hat das neue Arbeitsmodell bereits im Januar eingeführt und in manchen Unternehmen beginnt die Studie am 1. März 2024. Die Vier-Tage-Woche wird vorerst für einen Studienzeitraum von sechs Monaten erprobt.
Die Arbeitnehmer sollen dabei im sogenannten 100-80-100-Modell arbeiten. Dies bedeutet, dass sie 100 Prozent ihrer bisherigen Leistung in 80 Prozent der Zeit erbringen und dafür 100 Prozent ihres bisherigen Gehalts erhalten. Gehaltseinbußen gibt es durch die Reduzierung der Arbeitszeit also nicht.
Damit auch am Freitag Personal erreichbar ist, arbeiten viele der teilnehmenden Unternehmen mit rotierenden Teams, die im Wechsel am Freitag arbeiten. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V. (BDA) hat sich gegenüber dem 100-80-100 Modell kritisch geäußert. Ob die Bedenken berechtigt sind, wird man im Herbst 2024 sehen, wenn die Studienergebnisse veröffentlicht werden sollen.