Zahnmedizin

Zahnfüllung verhindert Karies und Parodontitis

D. Lenz

Antibakterielle Zahnfüllungen können Zahnarztbesuche bald seltener machen. )yabaxipotof58ardnaskela(Foto: © 

Ein völlig neues Detalmaterial mit antibakterieller Wirkung könnte in Zukunft viele Zahnarztbesuche überflüssig machen.

Berlin (Deutschland). Laut der fünften deutschen Mundgesundheitsstudie DMS V, die von der Bundeszahnärztekammer beauftragt wurde, pflegen die Deutschen ihre Zähne besser als jemals zuvor. So sind Karies und Parodontalerkrankungen, also bakteriellen Entzündungen, die zu einer irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates führen können, in allen Altersgruppen und in allen Bevölkerungsschichten stark rückläufig.

Trotz der guten Nachrichten, ist in Deutschland immer noch jeder zweite Erwachsene von einer parodontalen Erkrankung betroffen – jeder zehnte Erwachsene sogar schwer. Die Studie legte zudem offen, dass jeder Achte im Alter zwischen 65 und 74 Jahren bereits komplett ohne eigene Zähne lebt. Die Studie legte zudem offen, dass in Zukunft mit einem steigenden Behandlungsbedarf bei Parodontitis zu rechnen ist, da diese Krankheit stark altersabhängig ist und die Menschen hierzulande immer älter werden.

Dentalmaterial verhindert die Bildung von Biofilmen

Eine große Herausforderung für Zahnärzte ist das restaurative Verfahren beim Auffüllen von Hohlräumen in den Zähnen. Bislang kommen dazu Materialien zum Einsatz, die wie auch Zahnschmelz, anfällig für Plaque sind. Es genau dieser Biofilm, der später dann zu Karies und Parodontitis führen kann. Hinzu kommt, dass gewisse Mikroorganismen Stoffe bilden, welche das Immunsystem schwächen und zu Gingivitis, also Zahnfleischentzündungen, führen können.

Forscher der University of Pennsylvania haben nun ein neues Material für Zahnfüllungen entwickelt. Wie die Forscher im Fachmagazin Applied Materials & Interfaces berichten, tötet das Material Bakterien ab und verhindert zusätzlich, dass sich Mikroben bilden können.

Das überwiegend aus einem besonderen Harz hergestellte Material enthält eine antimikrobielle Verbindung mit der Bezeichnung Imidazolium und ist laut Angaben der Forscher mit minimaler Toxizität für das umliegende Gewebe. „Das Material ist nicht auslaugbar, somit tötet es nur Mikroben, die es direkt berührt“, so die Forscher.

Die Menge der Bakterien, die an dem neuen Dentalmaterial haften bleiben, sollen im Vergleich zu Kontrollmaterialien komplett vernachlässigbar sein. Der Plaque findet kaum Halt, sodass dieser leicht weggespült werden kann. „Um die Bakterienbestände zu entfernen, reicht die Kraft, die man benötigt, um einen Schluck Wasser zu trinken“, so Studienautor Geelsu Hwang. Die nicht auslaugende Eigenschaft des Materials reduziere zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Bakterien Resistenzen gegen das Dentalmaterial entwickeln können.

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