Covid-19, Grippe & Co.

Viele Eltern haben Sorgen bezüglich Impfungen ihrer Kinder

 Robert Klatt

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Kinderimpfungen haben mehr als 100 Millionen Todesfälle verhindert. Trotzdem haben viele Eltern Bedenken bezüglich der Impfstoffe, vor allem bei Grippe- und Covid-19-Impfungen.

Menlo Park (U.S.A.). Kinderimpfungen, die im Rahmen des Erweiterten Impfprogramms (EPI) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabreicht wurden, haben seit 1974 mindestens 154 Millionen Todesfälle verhindert. Laut einer Studie der Forschungsgruppe Global Burden of Disease 2023 Vaccine Coverage Collaborators sorgen unter anderem fehlende finanzielle Mittel und die zunehmende Impfskepsis dafür, dass Kinderimpfungen global zurückgehen. Anlässlich dieser Entwicklung hat die WHO kürzlich im aktuellen Jahresbericht vor der besorgniserregenden Impfskepsis gewarnt.

Forscher der Henry J. Kaiser Family Foundation (KFF) haben nun mit Journalisten der Washington Post die Einstellungen von Eltern zu Kinderimpfungen untersucht. An den Interviews haben 2.716 Eltern von Kindern unter 18 Jahren in den U.S.A. teilgenommen. Sie wurden dazu befragt, wie sie Entscheidungen über Impfungen treffen und ob Unsicherheit oder Verwirrung über deren Sicherheit besteht.

Kinderimpfungen gelten als sicher

Laut den Interviews hält ein Großteil der Eltern die bewährten Kinderimpfungen gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR) und Polio für sicher und unverzichtbar. Bei saisonalen Impfstoffen gegen Grippe und Covid-19 ist das Vertrauen der Eltern deutlich geringer.

Ein Großteil der Eltern impft seine Kinder laut den Interviews planmäßig. Rund ein Sechstel der Eltern hat jedoch mindestens eine der Kinderimpfungen ausgelassen. Die saisonalen Impfungen gegen Grippe und Covid-19 wurden bei den ausgelassenen Impfungen nicht berücksichtigt. Besonders oft werden Impfungen bei republikanischen Eltern (22 %), Anhänger der „Make America Great Again“-Bewegung (25 %), jungen Eltern unter 35 Jahren (19 %) und Familien, die ihre Kinder zu Hause unterrichten (46 %) ausgelassen.

Nebenwirkungen und mangelndes Vertrauen

Die Interviews zeigen, dass Eltern vor allem aufgrund von vermeintlichen Nebenwirkungen, der Überzeugung, dass nicht alle Impfungen medizinisch sinnvoll sind, und dem fehlenden Vertrauen in die Sicherheit der Impfstoffe auf Impfungen bei ihren Kindern verzichten. Ein Großteil der Eltern ist jedoch dafür, dass Impfungen gegen Masern und Polio an öffentlichen Schulen verpflichtend sein sollten (81 %), während einige Eltern der Ansicht sind, dass eine Ausnahmegenehmigung von diesen Impfungen möglich sein soll (8 %).

Zudem zeigt die Studie, dass nur wenige Eltern (14 %) ein sehr großes Vertrauen in Bundesbehörden wie die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) oder die Food and Drug Administration (FDA) haben, also die Behörden, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen sicherstellen sollen.

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