Hohe Nährstoffdichte

Überraschende Gesundheitsvorteile von Eiern entdeckt

Robert Klatt

Eier haben mehrere Gesundheitsvorteile )kcotS ebodAnirdahS metrA(Foto: © 

Eier sollen laut unterschiedlichen Studien der Gesundheit schaden. Ein neuer Forschungsansatz hat nun überraschend mehrere Gesundheitsvorteile entdeckt.

Fairfield (U.S.A.). In der Vergangenheit haben Studien, die die gesundheitlichen Auswirkungen von Eiern untersucht haben, meistens lediglich einzelne Biomarker, etwa für Herzkrankheiten, Diabetes und Entzündungen, analysiert, aber nicht die Gesamtgesundheit betrachtet. Überdies hatten die Probanden oft bestehende Risikofaktoren für chronische Krankheiten und aßen zusätzlich eine spezielle Ernährung oder haben versucht abzunehmen. Diese Faktoren können die Deutung der Auswirkungen von Eiern auf Gesundheitsindikatoren bei gesunden Menschen aber verzerren.

Die Studien lieferten deshalb unter anderen Ergebnisse, laut denen Eier der Spiegel des sogenannten schlechten Cholesterins (LDL) und Entzündungsmarker, die mit Herzkrankheiten und Diabetes in Verbindung stehen, erhöhen. Andere Studien kamen hingegen zu dem Resultat, dass Eier aufgrund ihrer Nährstoffdichte besonders gesunde Lebensmittel sind.

Umfassende Gesundheitsmessungen analysiert

Forscher der Fairfield University um Catherine J. Andersen haben deshalb eine neue Studie durchgeführt, die viele Gesundheitsmessungen berücksichtigte, die ein Arzt während einer routinemäßigen Untersuchung erstellen würde.

„Es hilft, ein umfassendes Bild der Auswirkungen des Eierverzehrs in einer jungen, gesunden Bevölkerung unter Verwendung standardisierter, routinemäßiger klinischer Biomarker zu bieten. Wir glauben, dass dies eine größere Übertragbarkeit auf die Allgemeinbevölkerung ermöglicht.“

Laut der Publikation im Fachmagazin Nutrients haben die Forscher den Verzehr von keinen Eiern, drei Eiweißen pro Tag und drei ganzen Eiern pro Tag untersucht. Die Probanden konnten die Eier nach Belieben zubereiten.

Volleier führen zu Cholinzunahme

Die Blutproben der Probanden zeigen, dass der Verzehr von Volleiern zu einem signifikanten Anstieg von Cholin führt. Dies ist ein essenzieller Nährstoff, der in Eigelb enthalten ist. In der Medizin ist Cholin mit der Zunahme des Metaboliten TMAO assoziiert, der wiederum Herzerkrankungen auslösen soll. Die Untersuchungen der Probanden zeigen jedoch, dass TMAO sich trotz der höheren Cholinzunahme nicht veränderte.

„Das ist sozusagen das bestmögliche Szenario. Wir möchten reichhaltige Mengen dieses wichtigen Nährstoffs haben, aber diesen Metaboliten, der möglicherweise kardiovaskuläre Krankheiten fördern könnte, nicht erhöhen.“

Entzündungen, Cholesterin und Diabetes

Die Analysen zeigen überdies, dass Eier keine negativen Auswirkungen auf Entzündungsreaktionen oder Cholesterinwerte im Blut haben. Der Konsum von ganzen Eiern reduziert zudem Biomarker, die mit der Entstehung von Diabetes in Verbindung stehen. Insgesamt hatten die Menschen, die ganze Eier aßen, eine höhere Nährstoffdichte in ihrer Ernährung und einen erhöhten Hämatokritwert. Dieser zeigt die Dichte der roten Blutkörperchen im.

„Die Tatsache, dass wir das umfassende Spektrum an Messungen betrachtet haben, ermöglicht eine bessere Bewertung der Gesamtauswirkungen des Eierverzehrs, die man erwarten könnte. Ich denke, das ist wichtig, denn wenn man eine Veränderung eines Markers sieht, die weniger positiv ist, kann man vielleicht im Kontext vorteilhafte Verschiebungen in anderen erkennen.“

Gesundheitliche Auswirkungen bei Frauen

Etwa die Hälfte der weiblichen Studienteilnehmer nahm die orale Antibabypille ein. Die Forscher konnten deshalb untersuchen, ob sich die Ernährungsergebnisse für Frauen, die die Pille nutzen, unterscheiden.

„Das sind sehr gängige Medikamente, und es gibt einen Mangel an Studien, die den Einfluss der Einnahme dieser Medikamente darauf untersucht haben, wie man auf eine diätetische Intervention reagieren könnte.“

Blutproben von weiblichen Teilnehmern, die die Pille nicht einnahmen, zeigten größere Zunahmen im Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin, was als Risikofaktor für Herzkrankheiten gilt. Weibliche Teilnehmerinnen, die nicht die Pille einnahmen, hatten auch größere Zunahmen von Blutmonozyten im Vergleich zu Teilnehmern, die die Pille einnahmen. Monozyten sind Teil der ersten Abwehrreaktion des Körpers.

„Das war das Gegenteil von dem, was wir erwarten konnten. Denn hormonelle Verhütungsmittel werden oft mit nachteiligen Stoffwechselveränderungen in Verbindung gebracht. Aber in diesem Fall schien es eher einen schützenden Effekt in Reaktion auf Eier zu haben.“

Nutrients, doi: 10.3390/nu15173747

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