Phaeosynt

Start-up hat ersten veganen Schwangerschaftstest auf den Markt gebracht

 Robert Klatt

Glückliches Paar nutzt veganen Schwangerschaftstest )kcotS ebodAtohS-lexiP(Foto: © 

Schwangerschaftstests nutzen Antikörper, die in Tieren gewonnen werden. Das deutsche Start-up Phaeosynt hat nun den global ersten veganen Schwangerschaftstest auf den Markt gebracht, dessen Antikörper in Algen gezüchtet werden. Die Zuverlässigkeit ist so hoch wie bei konventionellen Produkten.

Hannover (Deutschland). Ein Schwangerschaftstest funktioniert, indem er mit Antikörpern misst, ob das Hormon hCG (Humanes Choriongonadotropin) im Urin vorhanden ist. Wenn das Hormon, das sich kurz nach der Einnistung einer befruchteten Eizelle bildet, existiert, bindet es sich an die Antikörper auf dem Teststreifen und es entsteht eine sichtbare Farbveränderung. Die Antikörper werden traditionell mit Tieren gewonnen. Diese durchlaufen dazu zunächst eine Immunisierung, bilden dann die Antikörper, die anschließend aus ihrem Körper isoliert werden können.

Das deutsche Start-up Phaeosyntv hat nun den global ersten veganen Schwangerschaftstest auf den Markt gebracht. Der Schwangerschaftstest „Hey Mela“ nutzt Antikörper, die von Kieselalgen produziert werden. Laut dem Unternehmen, das von Forschern der Leibniz Universität Hannover (LUH) gegründet wurde, soll der innovative Schwangerschaftstest Nutzer ansprechen, die aus ethischen Gründen Produkte aus tierischen Quellen ablehnen. Außerdem nutzt das Unternehmen nachhaltige Materialien, etwa einen biobasierten, recycelbaren Kunststoff für die Verpackung.

Zuverlässigkeit von über 99 Prozent

In seiner Erprobungsphase hat der Schwangerschaftstest „Hey Mela“ eine Zuverlässigkeit von über 99 Prozent erreicht. Er liegt damit auf dem gleichen Niveau wie konventionelle Produkte, die die tierischen Antikörper nutzen.

Laut Phaeosynt eignen sich die Kieselalgen gut für die Antikörperproduktion, weil sie unkompliziert gezüchtet werden können und lediglich Salzwasser mit einer Temperatur zwischen 18 und 25 Grad Celsius sowie Licht benötigen. Damit die Algen, die benötigen Antikörper produzieren, haben die Forscher den Bauplan in sie übertragen. Anschließend können sie, ähnlich wie bei der tierischen Produktion, aus den Pflanzen extrahiert werden.

„Um die Antikörper in der Kieselalge zu produzieren, übertragen wir den Bauplan für den Antikörper in die Kieselalge, vermehren diese und anschließend extrahieren wir die Antikörper und setzen die in diesen Test ein.“

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