Umweltfaktoren untersucht

Optimale Schlaftemperatur für Senioren ermittelt

Robert Klatt

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Senioren leiden überproportional oft an Schlafstörungen. Eine neue Studie hat untersucht, wie Umweltfaktoren den Schlaf beeinflussen und welche Temperatur für einen erholsamen Schlaf optimal ist.

Boston (U.S.A.). Die optimale Schlafdauer für Erwachsene liegt laut einer Studie der Fudan Universität bei sieben Stunden. Bei Senioren ist der Schlaf aber oft deutlich kürzer und gestört, was viele Aspekte ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens negativ beeinflusst. Liegt die Schlafzeit dauerhaft unter fünf Stunden, erhöht dies das Risiko für viele chronische Krankheiten. Bisher hat sich die Wissenschaft bei Studien zum überproportional häufiger Schlafmangel bei Senioren primär auf physiologische und Verhaltensfaktoren konzentriert. Es existieren jedoch auch Hinweise darauf, dass die Umweltfaktoren die Schlafdauer und Schlafqualität ebenfalls stark beeinflussen.

Forscher des Marcus Institute for Aging Research haben deshalb untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Schlafzimmertemperatur in der Nacht und der Schlafqualität bei einer Gruppe älterer Menschen besteht. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Science of The Total Environment überwachten sie dazu mit Schlafmonitoren und Umgebungssensoren die Schlafdauer, Effizienz und Ruhelosigkeit, während die parallel potenzielle Störfaktoren erfassten. Die Wissenschaftler haben insgesamt 11.000 Nächte aufgezeichnet, die sich auf 50 Probanden aufteilen.

Umgebungstemperatur beeinflusst Schlafqualität

Bei der Analyse der Daten entdeckten die Forscher hauptsächlich nicht lineare Korrelationen sowie erhebliche Unterschiede zwischen den Personen. Insgesamt wird deutlich, dass die Umgebungstemperatur in der Nacht die Schlafqualität älterer Menschen stark beeinflusst. Am effizientesten und erholsamsten ist der Schlaf für Senioren, bei einer nächtlichen Raumtemperatur im Schlafzimmer von 20 bis 25 Grad Celsius. Wenn die Umgebungstemperatur von 25 auf 30 Grad Celsius zunimmt, sinkt die Schlafqualität um 5 bis 10 Prozent.

„Diese Ergebnisse unterstreichen die Möglichkeit, die Schlafqualität bei älteren Erwachsenen durch die Optimierung der thermischen Wohnbedingungen zu verbessern und die Bedeutung individueller Temperaturanpassungen auf der Grundlage individueller Bedürfnisse und Umstände zu betonen. Darüber hinaus betont die Studie den möglichen Einfluss des Klimawandels auf die Schlafqualität älterer Menschen, insbesondere derer mit niedrigerem sozioökonomischem Status, und unterstützt die Erhöhung ihrer Anpassungsfähigkeit, da die Nachttemperaturen in Städten im ganzen Land steigen.“

Ingenieure von der University of Texas at Austin haben kürzlich eine Matratze mit einem aktiven Thermosystem entwickelt, die Menschen mit zu hohen und zu niedrigen Schlaftemperaturen helfen soll.

Science of The Total Environment, doi: 10.1016/j.scitotenv.2023.165623

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