Geringere Fruchtbarkeit

Handynutzung reduziert Spermienanzahl deutlich

Robert Klatt

Handynutzung reduziert Fruchtbarkeit bei Männern )kcotS ebodAmoc.segamielpoep/RvJ yelseW(Foto: © 

Eine häufige Handynutzung reduziert die Spermienanzahl. Dadurch sinkt die Fruchtbarkeit von Männern.

Genf (Schweiz). Eine Metastudie der Universität Busan kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass Männern mit Kinderwunsch ihre Handynutzung reduzieren sollten, weil diese womöglich die Spermienqualität reduziert. Nun haben Wissenschaftler der Universität Genf und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) untersucht, ob Mobilfunk sich auf die Spermienqualität auswirkt.

Laut der Publikation im Fachmagazin Fertility and Sterility wurden dazu Spermien von 2.886 Männern im Alter von 18 bis 22 Jahren untersucht. Die Probanden haben zudem Fragebögen zu ihrer Gesundheit, ihren Männern im Alter von 18 bis 22 Jahren und zur Häufigkeit der Handynutzung beantwortet und darüber informiert, wo sich ihr Handy befindet, wenn sie es nicht nutzen.

Umfassende Studie zur Spermienqualität

Martin Röösli vom Swiss TPH erklärte gegenüber Keystone-SDA, dass es sich dabei um die global umfassendste Studie zu diesem Thema handelt.

„Die Frage wurde bis jetzt in der Wissenschaft nicht ernst genommen.“

Die analysierten Proben zeigen, dass Männer, die ihr Handy öfter als 20 Mal am Tag verwenden, deutlich weniger Spermien in ihrem Ejakulat (-20 %) haben als Männer, die maximal fünfmal am Tag ihre Mobiltelefon nutzen. Dies reduziert die Fruchtbarkeit deutlich. Die Form der Spermien und ihre Beweglichkeit wurden durch die Häufigkeit der Handynutzung hingegen nicht beeinflusst.

Überdies zeigt die Studie, dass die Effekte der intensiven Handynutzung abnehmen. Laut den Forschern sind dafür die technologischen Fortschritt bei der mobilen Datenübertragung verantwortlich, speziell den Übergang von 2G zu 3G und anschließend zu 4G.

„Mit der fortschreitenden Verbesserung des Mobilfunkempfangs reduzierte sich der Strahlungsbedarf der Geräte.“

Fertility and Sterility, doi: 10.1016/j.fertnstert.2023.09.009

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