Reduziertes Hungergefühl

Bitterstoffe in der Ernährung helfen beim Abnehmen

Robert Klatt

Grapefruit enthält Bitterstoffe )kcotS ebodAacirfA weN(Foto: © 

Bitterstoffe beeinflussen das Verdauungssystem des Menschen positiv. Nun zeigt eine Studie, dass die natürlichen Pflanzenstoffe auch beim Abnehmen helfen.

San Diego (U.S.A.). Bitterstoffe sind in vielen natürlichen Lebensmittel enthalten, darunter vor allem Gemüsesorten und sogenannte Bitterkräutern. In der Umwelt schützen sie die Pflanzen vor Fressfeinden, die durch den starken Geschmack abgeschreckt werden. Die meisten Menschen empfinden bei dem bitteren Geschmack ebenfalls eine deutliche Abneigung. Es handelt sich dabei laut einer Publikation im Fachmagazin Pädiatrie & Pädologie noch um einen Instinkt aus der Steinzeit, der Menschen vor giftigen Pflanzen gewarnt hat. Inzwischen hat die Wissenschaft entdeckt, dass diese Geschmacksvorliebe eher negativ ist, weil Bitterstoffe unterschiedliche Gesundheitsvorteile haben.

Forscher haben laut einer Publikation im International Journal of Food Sciences and Nutrition etwa entdeckt, dass Bitterstoffe bei der Verdauung helfen. Immer mehr Menschen haben sich in den letzten Jahren deshalb für das Bitterstoffe Tropfen kaufen entschieden, um mehr Bitterstoffe in ihre Ernährung aufzunehmen. Laut der Studie regen die Bitterstoffe die Verdauungssäfte des menschlichen Körpers an.

Bitterstoffe beschleunigen Verdauung

Dieser Prozess beginnt bereits im Mund, wo Bitterstoffe die Geschmacksrezeptoren der Zunge reizen und dadurch den Speichelfluss erhöhen. Der Speichel enthält zahlreiche Enzyme, die mit der Vorverdauung der Lebensmittel beginnen. Hinzukommt, dass der Magen durch Bitterstoffe mehr Magensäure produziert und die Magenschleimhaut besser durchblutet wird. Auch in den anderen Organen des Verdauungssystems, nämlich die Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Darm, werden durch Bitterstoffe mehr Verdauungssäfte und Enzyme produziert.

In der Medizin existiert deshalb die Annahme, dass Bitterstoffe sich positiv auf das Verdauungssystem auswirken. Inzwischen haben dies unterschiedliche Studien belegt, laut denen eine bitterstoffreiche Ernährung häufige Gesundheitsprobleme wie Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen beseitigt. Forscher haben laut einer Publikation im Fachmagazin Phytomedicine zudem entdeckt, dass sich Bitterstoffe auf den Krankheitsverlauf der chronisch-entzündlicher Darmerkrankung Morbus Crohn positiv auswirken können.

Leichtes Abnehmen mit Bitterstoffen

Forscher von Scripps Research haben zudem untersucht, ob bittere Lebensmitteln Menschen mit Übergewicht oder Adipositas (Fettleibigkeit) beim Abnehmen helfen können. Laut ihrer Publikation im Journal of Medicinal Food haben an der Studie 100 übergewichtige Probanden teilgenommen, die von den Wissenschaftlern in zwei Gruppen unterteilt wurden. Eine Gruppe aß vor ihren normalen Mahlzeiten eine halbe Grapefruit, während die andere Gruppe darauf verzichtet hat. Anschließend haben die Studienteilnehmer ihre normale Ernährungsweise fortgeführt.

Nach einem Zeitraum von zwölf Wochen haben die Probanden aus der Grapefruitgruppe im Mittel 1,5 Kilogramm Gewicht verloren. Bei den anderen Probanden hat sich das Gewicht nicht verändert. Laut den Studienautoren belegt dies, dass Grapefruits einen schlankmachende Effekt besitzen, der auch auf andere Lebensmittel mit einem hohen Bitterstoffanteil übertragen werden kann.

Pädiatrie & Pädologie, doi: 10.1007/s00608-016-0396-2

International Journal of Food Sciences and Nutrition, doi: 10.3109/09637486.2011.627841

Phytomedicine, doi: 10.1016/j.phymed.2007.01.001

Journal of Medicinal Food, doi: 10.1089/jmf.2006.9.49

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