Alle 27,5 Millionen

Mysteriöser „Herzschlag“ der Erde entdeckt

Robert Klatt

Herzschlag der Erde )moc.yabaxiponomiq(Foto: © 

Muster bei geologischen Aktivitäten zeigen einen „Herzschlag“ der Erde, der sich alle 27,5 Millionen Jahre wiederholt.

New York City (U.S.A.). Die meisten Geologen gehen davon aus, dass die zeitliche Abfolge geologischer Aktivitäten zufällig ist. Ein Team der New York University hat dies nun anhand von 89 geologischen Ereignissen der vergangenen 260 Millionen Jahre untersucht. Sie konnten dabei statische Beweise für einen Zyklus erbringen, den sie als „Herzschlag“ der Erde bezeichnen. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin Geoscience Frontiers berichten, wiederholen sich dessen Aktivitäten alle 27,5 Millionen Jahre.

Zuvor ist es Geologen bereits gelungen, Zyklen der Erde zu entdecken, deren Dauer zwischen 26 und 36 Millionen Jahren liegt. Einschränkungen bei der Altersdatierung der geologischen Aktivitäten dieser Zyklen sorgten jedoch dafür, dass in der Wissenschaft noch Zweifel an deren Existenz verblieben.

Datierungstechniken deutlich verbessert

Wie das Team um Michael Rampino erklärt, konnte der entdeckte Zyklus dank Verbesserungen bei der Radioisotopen-Datierungstechnik zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die Forscher analysierten dazu unter anderem Vulkanausbrüche, Meeresspiegelschwankungen, Flutbasaltausbrüche, das Meeres- und Landsterben sowie Veränderungen und Umstrukturierungen in den tektonischen Platten des Planeten.

Häufungen alle 27,5 Millionen Jahre

Bei der Analyse bemerkten die Forscher, dass diese globalen geologischen Ereignisse im Untersuchungszeitraum von 260 Millionen Jahren an zehn Zeitpunkten gehäuft auftraten. Diese Spitzen gab es alle 27,5 Millionen Jahre. Das Ende des jüngsten Zyklus liegt rund sieben Millionen Jahre zurück. Die nächste Spitze größerer geologischer Aktivität müsste demnach in etwa 20 Millionen Jahre erfolgen.

Die Autoren halten es für wahrscheinlich, dass diese Pulse durch Aktivitätszyklen im Erdinneren ausgelöst werden. Diese könnten mit der Dynamik des Klimas und der Plattentektonik der Erde zusammenhängen. Zudem ist es denkbar, dass die Nachwirkungen ähnlicher Zyklen in der Erdumlaufbahn neue Zyklen auslösen.

Geoscience Frontiers, doi: 10.1016/j.gsf.2021.101245

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