SOLSPACE

Spiegel im Weltraum sollen Solarparks „beleuchten“

Robert Klatt

Spiegel lenken das Sonnenlicht auf Solarpanelle )ku.ca.algASAN ,elaiV aerdnA(Foto: © 

Spiegel im Weltraum sollen Sonnenlicht auf Solarparks umlenken, damit diese auch nachts Strom produzieren können.

Glasgow (Schottland). Solarpaneele auf der Erde können auch bei einem sonnenreichen Standort, etwa in der Wüste bei Al Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), nicht permanent Strom produzieren. Unterschiedliche Staaten möchten deshalb Solarkraftwerke im Weltraum errichten, die die Energie mit Hochleistungsmikrowellen oder Lasern zur Erde schicken. Einen entsprechenden Prototyp möchte China bis 2028 realisieren.

Forscher der University of Glasgow arbeiten an einer alternativen Lösung. Im Rahmen des Projekts SOLSPACE haben sie Spiegel konzipiert, die die Erde in rund 900 Kilometern Höhe umkreisen. Diese sollen in der Nacht Sonnenlicht auf Solarparks umlenken, damit diese Strom produzieren können.

Reflektion des Sonnenlichts

Es ist geplant, dass die Spiegel das Sonnenlicht zurück in den Weltraum reflektieren, wenn sie dieses nicht auf ein Solarkraftwerk umlenken können. Sobald sie sich in einem entsprechenden Einzugsgebiet befinden, werden sie entsprechend ausgerichtet. Das umgelenkte Sonnenlicht beleuchtet dann eine Fläche von etwa zehn Quadratkilometern auf der Erde.

Der überflogene Solarpark könnte dann für 17 Minuten Strom produzieren, bevor der Spiegel seinen Bereich wieder verlässt. Dadurch könnten jährlich etwa 35 Megawattstunden (MWh) zusätzlich erzeugt werden, die ausreichen, um etwa 1.000 sparsame Haushalte mit Strom zu versorgen.

284 MWh Solarstrom täglich

Eine Kombination aus fünf Reflektoren im Weltraum, die nacheinander 13 große Solarparks mit Sonnenlicht versorgt, würde zusätzlich 284 MWh Solarstrom täglich produzieren. Störend wäre das zusätzliche Sonnenlicht laut den beteiligten Forschern nicht, weil es lediglich die Solarparks beleuchtet und keine stark bewohnten Regionen treffen würde.

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