SpinLaunch

NASA erprobt gigantische Satellitenschleuder

Robert Klatt

Suborbital Accelerator von SpinLauch )hcnualnipS(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Das Start-up SpinLauch und die NASA erproben eine gigantische Zentrifuge
  • Diese soll Kleinsatelliten mit 8.000 km/h in den Weltraum schleudern
  • Der Suborbital Accelerator soll Treibstoff einsparen und die Startkosten reduzieren

Das Start-up SpinLauch und die NASA erproben eine gigantische Zentrifuge, die kleine Satelliten in den Weltraum schleudern soll.

Los Angeles (U.S.A.). Das 2014 gegründete Start-up SpinLaunch hat Ende 2021 den Suborbital Accelerator vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine gigantische Zentrifuge, die Satelliten in den Weltraum schleudern soll. Bei einem ersten Test am 22. Oktober 2022 konnte die „Schleuder“ ein drei Meter langes Objekt mittels kinetischer Energie mehrere Kilometer in Richtung Weltraum katapultierten.

Erreichen konnte das Objekt den Weltraum jedoch noch nicht, weil dazu ein zusätzlicher Raketenantrieb notwendig wäre. Dieser Booster hätte dann den finalen Schub gebraucht, der nötig gewesen wäre, um die Gravitation der Erde zu überwinden.

Vertrag mit der NASA

Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens hat SpinLauch kürzlich einen Vertrag mit der NASA über weitere Tests des Suborbital Accelerator abgeschlossen. Im Rahmen des Tests soll der Transport einer Nutzlast und deren Bergung erprobt werden.

„Was als innovative Idee begann, um den Weltraum zugänglicher zu machen, hat sich zu einem technisch ausgereiften und bahnbrechenden Ansatz für Starts entwickelt“, erklärt der Spinlaunch-Chef Jonathan Yaney.

Rotation mit 8.000 km/h

Die zwischen Bruces im US-Bundesstaat New Mexico und dem Spaceport America errichtete Schleuder funktioniert nach einem simplen physikalischen Prinzip. In einer Vakuumkammer aus Stahl mit einem Durchmesser von 91 Metern wird ein Objekt beschleunigt, das an einem Kohlefaserarm befestigt ist. Wenn dieses 8000 km/h erreicht, wird es ausgeklinkt und durch eine Öffnung in Richtung Himmel geschossen. In einigen Kilometern Höhe soll dann ein kleines Zusatztriebwerk gezündet werden, um den Schub für den Orbitaleintritt zu entfalten.

SpinLaunch plant größere Anlage

Neben der bereits bestehenden Satellitenschleuder plant das Start-up eine weitere Anlage, die etwa dreimal so groß werden soll. Mit dieser soll ein Testflug in eine Umlaufbahn bereits im Jahr 2025 erfolgen.

Sollte das System tatsächlich funktionieren, könnten in Zukunft kleine Satelliten und Cubesats deutlich günstiger gestartet werden. Laut Berechnungen kann SpinLaunch mit ihrem System aus Schleuder und Boosterrakete etwa 30 Prozent des Treibstoffs einsparen.

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