Kommunikation unterbrechen

China simuliert Atomwaffenangriff auf Starlink-Satelliten

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Die Satellitenkonstellationen von Starlink hat eine hohe militärische und strategische Bedeutung
  • Nun hat China simuliert, wie man die Satelliten mit einer Atombombenexplosion gezielt ausschalten könnte, ohne dabei einen radioaktiven Gürtel um die Erde zu erzeugen

Das Satelliteninternet Starlink ist von hoher militärischer Bedeutung. China hat nun simuliert, wie man die Satellitenkonstellationen mit einer Atombombe ausschalten kann.

Peking (China). Wie man aktuell im Ukrainekrieg sehen kann, ist das Satelliteninternet Starlink von großer militärischer und strategischer Bedeutung. Wissenschaftler aus China haben deshalb im Mai 2022 empfohlen, aus Gründen der nationalen Sicherheit Angriffsmethoden auf die Satelliten zu entwickeln. Laut der South China Morning Post (SCMP) hat nun eine Forschungsgruppe der chinesischen Armee einen Atombombenangriff auf eine Satellitenkonstellation wie Starlink simuliert.

Laut der Studie der chinesischen Armee könnte die Explosion einer 10-Megatonnen-Atombombe in 80 km Höhe radioaktive Partikel in den Weltraum schleudern, die bei den Satelliten Fehler auslösen oder diese komplett zerstören. Eine solche Explosion würde laut der Computersimulation radioaktive Luftteilchen erzeugen, die mit 2,3 km/s (8300 km/h) ins All fliegen.

Atombombe trifft Areal von 140.000 km²

Im Weltraum würde dann eine Wolke in Form einer umgekehrten Birne entstehen, die nach fünf Minuten in 500 km Höhe ein Gebiet von 140.000 km² abdeckt. Nachdem die radioaktiven Teilchen die Satelliten von Starlink getroffen hätten, würden sie auf die Erde fallen und nicht in eine Umlaufbahn eintreten. Mittel- und langfristig würde der in der Simulation untersuchte Atombombeneinsatz den Erdorbit also nicht belasten.

Atombombenexplosionen im Weltraum

Andere Simulationen untersuchten den Einsatz von Atombomben gegen Satelliten im Weltraum, bei denen die Explosion in einer deutlich größeren Höhe stattfinden würde. Dabei würden jedoch radioaktive Teilchen in eine Umlaufbahn um die Erde eintreten und dort einen radioaktiven Gürtel bilden. Eine Atombombenexplosion im Weltraum könnte also nicht gezielt gegen bestimmte Satelliten oder Konstellationen verwendet werden, sondern würde langfristig zu Strahlung führen.

Laut der SCMP könnte die nun simulierte Detonation hingegen gezielt eine Konstellation ausschalten, ohne dabei die Nutzbarkeit des Weltraums durch neue Satelliten zu gefährden. Mehrere Atombombentests der U.S.A. und Sowjetunion in den Jahren 1958 bis 1962 kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

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