Globale Erwärmung

Steigender Meeresspiegel verschluckte bereits acht Inseln

D. Lenz

Immer mehr Inseln versinken im Meer. )pfa/apanosnhoJ ffiG(Foto: © 

Die globale Erwärmung und der steigende Meeresspiegel haben bereits mindestens acht pazifische Inseln verschluckt. Die Zukunft für zahlreiche kleinere Inselstaaten sieht nicht rosig aus.

Sippy Downs (Australien). Der Anstieg des Meeresspiegels ist längst keine fiktive Bedrohung mehr, welche die Menschheit eines Tages heimsucht, wenn nicht endlich mehr für den Schutz des globalen Klimas unternommen wird – es geschieht bereits. Jetzt. Wie ein internationales Forscherteam berichtet, sind im Pazifik bereits mindestens acht Inseln vollständig vom Meer verschluckt worden. Vielen weiteren Inseln im Meer sowie flache küstennahe Gebiete droht ein ähnliches Schicksal.

Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen steigen die Ozeane im globalen Durchschnitt um drei Millimeter pro Jahr. Jedoch steigt der Meeresspiegel nicht überall gleich an. In einigen Regionen der Erde steigt der Pegel langsamer, in anderen dafür umso schneller. In Mikronesien und bei den Salomoninseln im westlichen Pazifik wurde ein jährlicher Anstieg des Meeres von 1,2 Zentimetern gemessen.

Die ersten Inseln gibt es nicht mehr

Durch den erhöhten Anstieg sind bereits fünf Inseln der Salomonen bereits vollständig untergegangen, wie Simon Albert und seine Kollegen von der australischen University of Queensland bereits vor einem Jahr im Fachmagazin Environmental Research Letters berichteten. Nun konnten Patrick Nunn und sein Team von der University of the Sunshine Coast in Sippy Downs für Mikronesien eine ganz ähnliche Entwicklung nachweisen.

Mangroven bieten kurzzeitigen Schutz

Nunn und sein Team untersuchten für ihre Studie zahlreiche Küsten mikronesischer Inseln. Sie sprachen mit Einwohnern und analysierten zahlreiche Satellitenaufnahmen. Es zeigte sich, dass die Insel Pohnpei eine äußerst geringe Küstenerosion aufwies. Die Forscher glauben, dass dies zum einen an ihrer Höhe aber vor allem an einem schützenden Mangrovenwald liegt, der die Insel umgibt.

Die Forscher konnten zudem drei weitere kleinere Inseln im windgeschützten Westen von Pohnpei ausfindig machen, die ebenfalls vergleichsweise wenig unter dem steigenden Meeresspiegel leiden. Wie die Forscher im Fachmagazin Journal of Coastal Conservation berichten, sind hingegen andere flache Atolle, die zum Großteil südlich von Pohnpei liegen, dramatisch geschrumpft. Drei Inseln, eine davon war für die lokale Bevölkerung von großer historischer Bedeutung, sind bereits vollständig im Meer versunken. Zudem sind weitere sechs Inseln der unbewohnten Inselketten Laiap, Nahtik und Ros unmittelbar davor ebenfalls vom Meer verschluckt zu werden.

Schlechte Aussichten für kleine Inselstaaten

Die aktuelle Untersuchung bietet einen Ausblick auf das künftige Schicksal diverser kleiner Inselstaaten. Durch den steigenden Meeresspiegel werden ihre Bewohner gezwungen alles aufzugeben und in höher gelegene Regionen umzusiedeln.

Auf den Carteret-Inseln in Papua-Neuguinea passiert dieses gerade: Ein aktuelles Programm siedelt die Bevölkerung auf die höher gelegene Insel Bougainville in rund 90 Kilometern Entfernung um.

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